5 Tipps die Dich garantiert zum Lernen motivieren!
Begeisterung ist Dünger für das Gehirn
~ Gerald Hüther
Das Wochenende ist gerade vorbei. Der Montag nähert sich und damit verbunden: die Angst vor der Schule.
„Hätte ich nicht in Mathe und in Englisch lernen sollen? „Echt keinen Bock gehabt“. „Die Freizeit war so schön!“ „Und jetzt wieder diese Anforderungen.“ „In der ersten Stunde haben wir Mathe am Montag,“ „Das wird ein Fiasko!“ „Ich weiß überhaupt nichts.“ „Ich habe es einfach nicht geschafft zu lernen.“
Diese Gedanken haben eine Vielzahl von Schüler*innen, Das „Karussell“ dreht sich unaufhörlich und den Schüler*innen wird innerlich erneut verdeutlicht, dass sie keine Motivation zum Lernen finden konnten – dass sie also erneut „versagt“ haben, dass sie wieder keine Disziplin an den Tag legen konnten, um mit dem Lernen zu beginnen.
Ein negativer Kreislauf entsteht, der mit der Prokrastination („Aufschieberitis“) beginnt und in massiven Selbstzweifeln und wohlmöglich in einer Depression endet.
Hierzu gilt es frühstmöglich diesem negativen Kreislauf einen Riegel vorzuschieben und anhand der folgenden fünf hilfreichen Tipps mit Motivation ans Lernen zu gehen!
#1 Lernen mit Ziel
„Schauen wir mal was es wird!“
Diese Herangehensweise an z.B. die nächste Prüfung führt nicht dazu, dass die Schüler*innen motiviert zur Sache gehen.
Im Gegenteil! Wenn die SuS mit einem klar definierten Ziel (etwa eine 2 in der nächsten Mathearbeit) die Vorbereitung einer Prüfung bestreiten, sind sie deutlich motivierter.
Denn wer nicht genau weiß, wofür er das macht, wird es deutlich schwerer haben die Aufgaben bestmöglich zu erledigen.
Denn er*sie erkennt dabei gar nicht die Notwendigkeit des zielgerichteten Lernens um sein*ihr Ziel (Mathe 2) zu erreichen.
Hilfreich beim Erreichen des Ziels ist es unter anderem sich vorher schon eine adäquate Belohnung auszudenken und sich beim Erreichen mit dieser dann selbst zu beglücken. Dies kann den Effekt des sich selbst gesetzten Ziels noch einmal verstärken. Diese Belohnung muss nicht etwas überragendes Großes sein. Für viele sind kleinere Dinge, wie z. B. ein leckeres Essen, gezielt eingeplante Entspannung, ein Ausflug mit Freunden, etc. schon eine tolle Belohnung.
#2 Lernen mit Spaß
Es gibt so unendlich viele tolle Lernstrategien die eine große Portion Spaß in den von vielen als so „trocken“ empfundenen Lernstoff bringen.
Das Thema Lernen hat meist einen negativen Beigeschmack in der Öffentlichkeit. Es wird insgesamt als „schwierig“, anstrengend und als lästig bewertet, was aber „sein muss“.
Denn oft wird Lernen damit gleich gesetzt den Lernstoff zigmal durchzulesen und ihn sich dann so zu merken. Das kann schon auch eine Strategie sein, doch leider ist sie ziemlich langweilig und dazu meist wenig effektiv. Eine Leichtigkeit und Spaß wird damit nicht verbunden.
Schön und inspirierend ist es zu sehen, wenn die Schüler*innen lebendige, spaßige und hilfreiche Lernstrategien verwenden – und es gibt sooo viele, für jede*n einzelne*n!
#3 Lernen mit Sinn
Für viele Kinder sind z.B. im Matheunterricht die Zahlen, Regeln und Ausführungen viel zu abstrakt.
Sie können mit ihnen nichts anfangen und sie im wahrsten Sinne nicht „begreifen“.
Sie benötigen einen Unterricht der „praktikabler“ ist. Es ist für viele deutlich einfacher, wenn zusätzlich der Nutzen dargestellt wird. Sei es in Form von wirklich nachvollziehbaren Beispielen, von Veranschaulichungen oder von Bezügen zum eigenen Lebensalltag.
Also z.B. auch zu wissen, wofür man diese Formel denn benötigt und was sie mir persönlich nutzen kann.
Wenn wir erfahren, dass wir, z.B. wenn wir eine Wand streichen wollen, wissen sollten, wie man einen Flächeninhalt berechnet, dann macht das den Lernstoff sinnvoller, realistischer und greifbarer.
Weitgehend auch wenn sich die Frage nach dem „warum gehe ich eigentlich zur Schule“ dahingehend beantwortet, dass man dort etwas Wichtiges für den eigenen Alltag, für sich selbst und die eigene Zukunft lernt, sind alle deutlich motivierter.
Denn die allgemeine Schulpflicht selbst ist wahrlich nicht die größte Motivation.
#4 Stärken und Erfolge wahrnehmen
Von frühesten Kindesbeinen an wird uns schon gezeigt, dass es große Leistungen zu erbringen gilt.
Denn nur dann, wenn wir immer und zu jeder Zeit das Bestmögliche aus uns heraus holen, wird es gelingen, dass wir zu zufriedenen Menschen werden.
Dabei verzeihen wir uns und den Anderen nicht, wenn wir/sie dies nicht erfüllen können.
Denn dann wird auf „Hilfeprojekte“ hingewiesen, die die Anderen und man selbst besuchen sollte.
Sei es z. B. wöchentliches LRS-Training, Konzentrationstraining, Ergotherapie, Psychiater, jahrelange und oft ziellose Nachhilfe usw.
Diese Menschen, die sich in solchen „Projekten“ befinden, fühlen sich häufig wenig selbstbewusst, mit einem „Makel“ versehen, einfach insgesamt nicht so toll, intelligent und kompetent wie andere Menschen. Ein kleiner Fehler, egal in welchem Bereich, wird dann häufig als Bestätigung des großen negativen Selbstbildes gesehen.
Dabei wäre es so wichtig, dass sich alle wieder auf ihre Stärken und Erfolge besinnen, damit sie deutlich selbstbewusster die Aktivitäten des täglichen Lebens annehmen können.
Deutlicher Hinweis: Bitte nicht in negativen Gedanken verharren – sondern sich seiner Stärken und Erfolge bewusst werden! Wenn wir wissen, wer wir sind, was wir können und dass wir uns tatsächlich auch an Herausforderungen herantrauen können, unterstützt das wesentlich die Motivation. Aus einer steilen, kahlen Felswand, von der ich abstürzen und mich verletzen könnte, kann dann eine anspornende, sportliche Herausforderung werden, die mich zu einer tollen Hütte mit einer wunderschönen Aussicht und zu einem wahnsinnig tollen Erfolg bringt.
#5 Aufgaben bewältigbar machen
Viele Kinder berichten uns davon, dass der zu bewältigende Lernstoff einfach viel zu viel sei.
Sie schauen ihn sich an, kommen zu diesem oben genannten Ergebnis und machen nichts. Wo soll ich bloß anfangen? Das ist sooo viel, ein riesiger, undurchsichtiger Lernberg.
Dies gilt es anzugehen, indem der Lernstoff etwa in Kategorien aufgeteilt wird. Er also in Häppchen seziert wird.
Dadurch wird er überschaubarer und der anfangs beobachtete „Lernberg“ wird deutlich kleiner – zu mehreren kleinen, angenehmen Hügeln.
Zusätzlich ist es eine Empfehlung in kleinen Schritten zu lernen und immer wieder eine kurze Pause zu machen. Das hilft der Motivation gleich wie der Konzentration und noch dazu kann unser Gehirn dadurch Informationen besser in das Langzeitgedächtnis transferieren.
Wenn die Kinder/Jugendlichen in kleinen, individuell passenden Schritten lernen, stellt sich der Lernerfolg schneller ein und die Motivation wird von Mal zu Mal höher.
Fazit:
Immer wieder hören wir von Eltern, dass ihre Kinder überhaupt nicht motiviert zum Lernen seien. Sie würden lieber andere, oft spannendere und lustigere Dinge verfolgen.
Meine Empfehlung ist es, dass das Lernen genau mit den oben ausgeführten Inhaltsstoffen wieder angereichert wird.
Also, dass das Lernen wieder Spaß macht und die Neugierde geweckt wird.
Mit diesen 5 Tipps wird die Motivation wieder Zugang zum Lernen erhalten, sodass das Lernen zu dem wird wofür es meiner Meinung nach steht.
Nämlich zu dem was Leben ausmacht – Lernen heißt Leben und andersherum!
Lasst uns deshalb das Lernen so lustig, interessant, vielfältig und nachhaltig wie möglich machen.
Denn Lernerfolg ist so einfach – für alle!
Herzlichst
Euer
Michael Müller
Lerncoach, Gedächtnistrainer und Autor
Lerncoach- und Azubi-Coach-Ausbilder