Verplante Kindheit
Martin geht montags um 17.00 Uhr zum Fussballtraining, dienstags und donnerstags ist er bis 15:45 Uhr in der Schule, mittwochs um 17:30 Uhr hat er Trompeten Unterricht, freitags um 18:00 Uhr erhält er Nachhilfe in Mathematik.
Sie erkennen, dass er einen dicht gedrängten Terminkalender hat.
Da bleibt kein Platz für den Müßiggang. Langeweile darf unter allen Umständen beim Tagesablauf der „Kleinen“ nicht eintreten.
Terminhetze
Stattdessen „hetzt“ das Kind von Termin zu Termin, hat keine Zeit auch einmal „inne“ zu halten und alle reflektierenden Gedanken werden von ihm nicht mehr wahrgenommen.
Die Kinder haben zu funktionieren, denn die Eltern setzen doch alles daran, dass ihre Kinder einen abwechslungsreichen Plan haben.
Psychosomatische Erkrankungen
Durch die Terminhatz jedoch, kommt es häufig dazu, dass die Sprösslinge psychosomatische Reaktionen entwickeln wie Herzklopfen, schweissnasse Hände, ständige Erkältungen, Bauchweh oder Kopfschmerzen.
Durch diese wiederum entstehen neue Termine, denn Ärzte werden konsultiert um die Krankheiten zu behandeln.
Nicht für alle
Ich weiß, dass ein Großteil der Leser sicher schon längst den Kindern die dringend benötigten „Auszeiten“ gewährt und es unter anderem um die Gefahren des vollgepackten Terminkalenders weiss.
Diese mögen sich bestätigt fühlen und den anderen möchte ich ein paar Tipps an die Hand geben, damit der Stress nicht ständiger Wegbegleiter der Töchter/Söhne wird.
6 Stressverhinderer
Kinder haben ein Recht auf Langeweile
Der Rat hier ist: Sorgen sie bitte dafür, dass der Terminkalender der „Kleinen“ nicht so vollgepackt ist. Gönnen sie ihren Kindern Freiraum.
Und warten sie nicht beim ersten Anzeichen von Langeweile bei ihren Kindern mit Ersatzangeboten auf. Denn erst wenn die Kinder auch Momente verspüren, in denen sie „nichts zu tun“ haben, können sie reflektieren und Entscheidungen treffen. Sie entwickeln dadurch eine Kraft, die es ihnen ermöglicht zu wachsen und individuell zu werden.
Locker bleiben
Reagieren sie in vielen Situationen die ihr Kind betreffen ruhig und gelassen. Bitte antworten sie auf „Fehler“ von ihnen nicht so vehement.
Ihre Kinder werden es ihnen danken und sie lernen dabei, dass es „normal“ ist auch mal einen „Fehler“ zu machen. Denn schließlich machen Mama und Papa auch welche.
Suchen sie nach Lösungen
Reagieren sie ernst und verantwortlich auf die Probleme ihrer Kinder.
Haben sie Interesse daran welche Lösungsvorschläge sie benennen und entwickeln sie gemeinsam welche.
Unterstützung geben
Hat ihr Kind bereits schlechte Erfahrungen gesammelt, dann ist es umso wichtiger, dass es positive Unterstützung etwa mit Sätzen wie „Du schaffst das“ oder „Du kannst das“ erhält um der Abwärts-Spirale zu trotzen und insgesamt mit neuem Selbstbewusstsein sein Leben gestaltet.
Helfende Faktoren
Natürlich ist es auch wichtig, dass ihr Kind genügend Schlaf erhält und dass es sich ausgewogen und gesund ernährt. Des weiteren ist es hilfreich, dass es als Ausgleich einen Sport betreibt.
Übertragung
Neigen sie als Eltern dazu, dass „Leben“ als Stress zu erleben, so überträgt sich das auch aufs Kind. Denn Kinder schauen sich alles ab bei den Eltern und imitieren es.
Deshalb gilt es als Eltern selbst das „Leben“ zu entschleunigen und wieder einmal daran zu denken was wirklich wichtig im Leben ist.
Fazit:
Heutzutage macht der „Stress“ auch nicht vor der Eingangstür des Kinderzimmers halt und beginnt stattdessen auch dort Einkehr zu bekommen.
Um diesem den Zugang zu verweigern ist es wichtig, zunächst als Eltern darauf zu achten, dass man auch selbst als Vorbild für die Kinder fungiert.
Wichtig ist auch, dass den Kindern genügend Zeit für sich selbst bleibt um sich mit sich zu beschäftigen.
Fungieren sie als „Mutmacher“ bei ihren Kindern und unterstützen sie sie. Bieten sie ihnen einen starken Rückhalt.
Bleiben sie bitte als Eltern auch bei anfallenden Problemen locker und richten sie ihren Fokus auf Lösungsansätze, die sie mit ihren Kindern erarbeiten.
Wenn sie dann noch darauf achten, dass ihr Kind genügend Schlaf erhält und sich „gesund“ ernährt, dann stoppen sie den „Stress“ und bieten ihm keinen Einlass in ihre Familie.
In diesem Sinne wünsche ich ihnen eine „stressfreie“ Zeit
und schicke sonnige Grüße
Ihr
Michael Müller
Lerncoach für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
Kinder- und Jugendcoach
Lerncoach- und AZUBI-Coach-Ausbilder