Am liebsten würde ich es laut rausschreien: „Hört bitte endlich auf, unsere Kinder kaputt zu machen“
11 Jahre lang glaubte ein Mädchen, dank Ärzten, Lehrern, Pädagogen und Therapeuten, dass es nicht schreiben, lesen und rechnen kann … ja sogar geistig behindert wäre.
17-jährige Mädchen konnte nicht schreiben, lesen und rechnen.
Ja, den Titel habe ich schon einmal für einen Beitrag verwendet und da wusste ich nicht, dass es noch weitere Steigerungen gibt.
Ich finde es unfassbar traurig.
Vor einiger Zeit rief die Mutter eines 17-jährigem Mädchens bei uns an. Sie sagte, dass ihre Tochter 17 Jahre alt sei, nicht schreiben, lesen und rechnen könne und viele behaupten, sie sei geistig behindert. Sie fragte, ob wir ihr helfen können. Wichtig sei ihr, dass ihre Tochter das Schreiben lerne.
So machte sich die Mutter mit ihrer 17-jährigem Tochter per Zug und einer Anfahrt von 3,5 Stunden auf zu einem Coaching-Termin mit uns.
Unfassbar, was diese Familie in den letzten 11 Jahren durchmachte
Zu Beginn berichtete die Mutter uns im „Schnelldurchgang“, was Ihre Familie die letzten 11 Jahre für einen ständigen Kampf erlebt habe und noch erlebte.
Ihre Tochter könne selbst wenn sie ihr ganz langsam das Wort „R O S E“ vorschrieb, dieses nach 2 Minuten nicht nachschreiben. Mündlich könne sie alle Fragen beantworten. Sie kenne sich richtig klasse bei den Nachrichten aus und wüsste dazu auch alles.
Mit einem Lachen erzählte uns die Mutter, dass ihrer Tochter sogar aufgefallen war, dass der Nachrichtensprecher einen neue Brille hatte. Das wäre noch nicht einmal ihr aufgefallen.
Dann baten wir die Mutter doch die Zeit hier in Utting, den See …. zu genießen …. uns eine Stunde mit ihrer Tochter alleine zu geben.
Zuerst fragten wir Lisa-Maria (Name geändert!) nach ihren Stärken. „Was machst du so richtig gerne?“ und „was fällt dir leicht?“ waren unsere Fragen. Sie antwortete „Backen“, „Kochen“ und „Wäsche waschen“.
Wir baten sie, die Stärken aufzuschreiben …. Dabei war völlig klar, dass es bei Lisa-Maria wirklich keinen Bezug zu Buchstaben und Wörtern gab. So schrieb sie zum Beispiel „Wäsche waschen“ so: „tipl“.
Das war eine wichtige Info für uns
Doch zuvor hatte die Mutter für uns etwas sehr Wichtiges erwähnt:“… Ihr ist sogar die neue Brille beim Nachrichtensprecher aufgefallen …“.
Das ist für uns ein eindeutiges Kennzeichen, dass der visuelle Kanal von Lisa-Maria gut trainiert ist und verwendet wird.
Warum willst Du schreiben können?
Als nächstes weckten wir bei Lisa-Maria die intrinsische Motivation. Wir wollten von ihr wissen, warum sie gerne schreiben wolle. Sie antwortete, dass sie gerne WhatsApp-Nachrichten selbständig schreiben möchte. Als ich zu ihr sagte, sie könne doch auch Sprachnachrichten senden, schüttelte sie heftig den Kopf.“Nein! Ich will selbst schreiben können, ohne meine Schwester fragen und bitten zu müssen!“
Dann gingen wir mit ihr in das Ziel: „Lisa-Maria schreibt WhatsApp-Nachrichten.“ Wir ließen in ihr den „Zukunftsfilm WhatsApp-Nachrichten schreiben“ ablaufen und Lisa-Maria sagte uns, was sie gerne nach dem Coaching ihrer Freundin schreiben wolle.
Das Visualisierungs-Training begann
Wir begannen mit dem Visualisierung-Training, welches wir zum Beispiel auch im Lese-Rechtschreib-Stärke-Training anwenden. Es war unglaublich was wir sofort sehen durften. Lisa-Maria schrieb die visualisierten Wörter nahezu fehlerfrei. Wir wagten uns mit ihr sogar an die Visualisierung ganzer Sätze – auch das klappte richtig gut.
Nachdem wir einige Wörter und zwei Sätze visualisiert hatten, machten wir noch ein Kreativitätstraining mit Lisa-Maria.
Und dann war die Spaziergang-Stunde von Lisa-Marias Mutter schon vorbei … sie setzte sich zu uns.
„Schreibtest“ für die Mama
Zuerst baten wir sie, das Wort „Rhythmus“ zu schreiben – und ich hatte gehofft, dass die Mama von Lisa-Maria es falsch schreiben würde 😉. Sie schrieb es nach ein wenig überlegen völlig richtig. Lisa-Maria sagte mit absolut fester Stimme: “Du hast es richtig geschrieben!“
Die Mutter schien überrascht. Dann baten wir Lisa-Maria die Wörter „Kochen“, „Backen“ und „Wäsche waschen“ zu schreiben.
„Ich bin sprachlos“
UND sie schrieb die Wörter FEHLERFREI … wir sagten ihr die zwei visualisierten Sätze. Einer davon war „Was machst Du gerade?“. Bis auf einen Fehler im Wort „gerade“ schrieb sie auch diese Sätze richtig.
Die Mutter sagte mit Tränen in den Augen nur: “Ich bin sprachlos“.
Wir sagten den Beiden, wie sie zuhause ganz leicht weiter trainieren und verabschiedeten uns.
Wow, was für ein Coaching-Erlebnis
Im ersten Moment waren wir überglücklich. Lisa-Maria und ihre Mutter so glücklich zu sehen ist das, warum wir diese Coachings anbieten. Und dann nach 11 Jahren, die Lisa-Maria nie schreiben konnte, bewirken wir genau das in nur einer Stunde.
Doch im zweiten Moment kreisten unsere Gedanken darüber, was die Familie, die seit 11 Jahren für Ihre Tochter kämpfte, alles durchgemacht hatte. Wie viele Ärzte, Therapeuten, Lehrer und Pädagogen waren in dieser Zeit mit Lisa-Maria in Kontakt? Und WARUM hat keiner – wirklich KEINER – das Mädchen individuell gesehen?
Warum wurden gefühlt 1000ende von Tests durchgeführt – so dass Lisa-Maria auf das Wort „Test“ mit „Zuckungen“ und Ablehnung reagiert?
Warum hat niemand sich in Lisa-Maria hineinversetzt? Warum hat ihr und ihrer Familie niemand zugehört?
WARUM?
Die Strategien und Techniken, die wir im Coaching angewendet haben, sind keine Zauberei oder Hexerei. Diese geben wir in unserer Lerncoach Ausbildung regelmäßig weiter.
Und vor allem ist in unseren Coachings eines wichtig: jede und jeder ist ganz individuell und für alle gibt es passende Strategien … – FÜR ALLE!
Ich unterstelle an dieser Stelle absolut kein bewusstes Handeln, was diesem Mädchen so geschadet hat.
UND: Was ist es dann?
Unwissenheit? Fehlende Zeit? Testbögen, die gefüllt werden müssen?
Die Eltern von Lisa-Maria haben uns von der Schweigepflicht entbunden, denn nach so vielen ähnlichen „Fällen von Kindern, die bei uns waren“ wollen wir das WARUM klären. Wir haben von den Eltern eine dick gefüllte Mappe mit Befundberichten und Testergebnissen erhalten.
Mittlerweile war Lisa-Maria zu einem weiteren Coaching-Termin bei uns – diese Mal stand das Lesen und Rechnen auf dem „Plan“. Dazu schreibe ich in einem weiteren Beitrag gerne mehr. Nur so viel: es war wieder sehr beeindruckend.
Und vorgestern war Lisa-Maria wieder bei uns. Ihr großer Wunsch war, uns aus einem Buch vorzulesen. Klar wollten wir das super gerne.
So emotional kann Vorlesen sein
Ich war so gerührt, wie toll sie uns vorlas. Gespannt hörte ich ihr mit feuchten Augen zu. Das Strahlen in ihrem Gesicht war unbeschreiblich schön. Der Stolz, der ihr ins Gesicht geschrieben war …. ich kann es gar nicht wirklich in Worte fassen.
Es reicht!
Diese Erlebnisse mit Lisa-Maria lassen uns nicht los. Und, nachdem wir mittlerweile einige ähnliche „Fälle“ im Coaching hatten, spüren wir immer und immer wieder, was uns so extrem wichtig ist.
Uns ist es so wichtig, dass alle Familien, Eltern und Kinder wissen, dass es so viele Möglichkeiten gibt – für jede und jeden … Für alle! Und das ganz einfach – auch ohne lange Anfahrt.
Aus diesem Grund gibt es jetzt die „family & harmony university“ – eine Online-University, die alle bequem von zuhause durchführen und trotzdem live mit uns sprechen.
Wenn Du mehr dazu wissen möchtest, findest du die Infos und den Start-Termin hier: happy & harmony university.
Wir sind der Meinung: ES REICHT!
Es reicht! Das, was Lisa-Maria und ihre Familie in den letzten 11 Jahren alles erlebt hat und ertragen durfte, sollte kein Kind, keine Familie durchmachen müssen.
Wir dürfen alle Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern stärken, Ihnen zeigen, wie sie ihre Kinder leicht und nachhaltig unterstützen, wie einfach lernen mit gehirn- und typgerechten Strategien ist – ganz individuell.
Für alle darf das Leben und das Lernen leicht sein und zum Schluss erwähne ich gerne eine meine Lieblingsaussagen:
„Wir sehen von außen alle anders aus, warum glauben so viele, dass wir innen alle gleich ticken?“
Viele herzliche Grüße
Deine
Alexandra
Wunderbar! Eure Arbeit ist einfach wunderbar!
Danke für’s Aufschreiben dieser Geschichte, die ich gerne weiter teile, damit sie möglichst viele Menschen aufrüttelt.
Alles Liebe
Christina
Vielen lieben Dank, liebe Christina. Das freut uns so sehr.
Hervorragen- Eure Arbeit und Begeisterung dafür … Ich bin sehr mitgenommen und werde den Artikel gerne in die Welt rausgebenschenken damit ganz viele davon erfahren.
Weiter so bitte und danke
Eure Mirja
PS…teile ihn doch bitte direkt #familientutor
Vielen lieben Dank, liebe Mirja. Danke für Deine wertvolle Unterstützung und das Teilen …