Die Intelligenz kann jeder steigern
Menschen können ihre geistigen Fähigkeiten steigern. Und das in jede Richtung.
Nun denken einige, dass Lob diese Leistungen beflügeln würde.
Doch dem ist nicht so: erhielten zum Beispiel Kinder für ein Ergebnis das sie erzielt hatten ein besonderes Lob, schnitten diese im Gegensatz zu den Kindern, die ein Lob bezüglich ihrer Anstrengung erhalten hatten, deutlich schlechter in darauffolgenden Aufgaben ab. ( vgl. C. Dweck Selbstbild)
Das liegt daran, dass die Probanden im ersten Fall nur für ihr Ergebnis und ihr Talent gelobt wurden und nicht für ihre Anstrengung.
Diejenigen die für ihre Anstrengung gelobt wurden, entwickelten eine Dynamik sich beim nächsten, vermeintlich anspruchsvolleren Test, noch mehr anzustrengen.
Dadurch gelang es ihnen, sich sukzessive zu steigern und ein Gefühl und die Sicherheit zu entwickeln, dass alles Lernbare von jedem gelernt werden kann, der dies unbedingt möchte.
Man spricht daher von einem dynamischen Selbstbild, welches impliziert, dass der Lernerfolg von jedem erreicht werden kann, wenn er genug dafür investiert. Es ist unfassbar schön zu beobachten, wenn die Kinder und Jugendlichen das selbst entdecken. Wir haben das große Glück, diese Veränderung regelmäßig in unserem Superlearning-Workshop „Wissen-Staubsauger“ für Kids & Teens zu erleben.
Jeder Mensch ist motiviert
Jeder Mensch wird mit einer Lust am Lernen geboren, doch ein statisches Selbstbild (Intelligenz ist angeboren) kann diese Lust zunichte machen.
So werden in der Schule viele Kinder demotiviert, denn wenn sie motiviert und voller Tatendrang an die Aufgaben heran gehen, werden sie irgendwann damit konfrontiert, dass es bei schwierigeren Aufgaben deutlich „bessere Schüler“ gibt und das die eigene Intelligenz für die Aufgabenbewältigung nicht ausreicht.
Damit beginnt ein Kreislauf, der diese Schüler vor neuen Aufgaben zurückschrecken läßt und sie lethargisch macht.
Sie werden mit dem statischen Selbstbild konfrontiert und lassen jegliche Kreativität im Umgang mit der Schule sein.
Denn aus der Perspektive der Menschen mit einer statischen Denkweise ist Anstrengung etwas für Schwächlinge.
Wer der Meinung ist, dass er keine Schwächen hat, der hat eine Menge zu verlieren. Anstrengung kann diese Menschen schlecht aussehen lassen.
In der Schule und in der Gesellschaft, wird oft nur das Leistungsergebnis goutiert und nicht der Weg dorthin.
Wie darf die Bildung der Zukunft vermittelt werden?
Bildung ist die Währung unserer zukünftigen Zeit.
Ihr kommt in einer Welt, die sich ständig im Wandel befindet, eine zentrale Bedeutung zu.
Ein leistungsstarkes Bildungssystem ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Berufstätigkeit und der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit.
Dabei ist die Schule der Eckpfeiler des Bildungssystems.
In der Schule der Zukunft, bedarf es meiner Meinung nach, keiner Noten, keiner Abfragen, keiner Prüfungen, keiner Hausaufgaben, keinem Sitzenbleiben und keiner Selektion mehr.
Es ist wichtig, dass statt der bisherigen Notengebung, eine intrinsische Motivation aufseiten der Kinder entsteht.
Diese entsteht meiner Meinung nach nicht, wenn auf eine Leistung der Kinder eine Belohnung (Noten) folgt. Das Kind denkt dann offensichtlich, dass der Lernstoff wohl nicht so wichtig sein könne – werde er doch belohnt.
Im Gegensatz dazu, darf die Neugier und die Leidenschaft bei den Kindern und Jugendlichen geweckt werden. Ist diese erst einmal entfacht wird keine extrinsische Motivation (Noten) mehr benötigt.
Zusätzlich darf die Wissensvermittlung auf „Augenhöhe“ geschehen. Meiner Meinung nach sind diese hierarchischen Zeiten vorbei, denn sie führten nicht dazu, dass die Kinder
den Lernstoff einfacher aufnehmen konnten.
Es entstand ein Ungleichgewicht, dass zu vielen vermeidbaren Auseinandersetzungen führte und als Ergebnis zu schlechteren Leistungen.
Dazu ist es vonnöten, dass ein wirkliches Team von Lehrern mit den Schülern zusammen agiert und diskutiert bis der Lernerfolg erreicht wird.
Die Klassen in der jetzigen Form gehören meiner Meinung nach auch abgeschafft.
Stattdessen sollten Lerngruppen entstehen, in welcher die Mitglieder gleiche Lerninteressen haben.
Fachleute von ausserhalb, die sich gut eignen, sollten in den Schulverbund mit aufgenommen werden. Das fördert deutlich die Durchlässigkeit und verhindert ein starres System.
Das dreigliedrige Schulsystem hat ausgedient, denn sind wir mal ehrlich, es wurde zumeist zur Selektion genutzt, und Kindern, in einigen Bundesländern schon in der vierten Klasse, wurde schon häufig die spätere Karriere, etwa durch den Besuch der Hauptschule, verwehrt.
Fazit:
Insgesamt darf die Wissensvermittlung weg von der Defizitorientierung (Schwächen) hin zu Potenzial und Stärkeorientierung (Talente und Stärken).
Also von einer „belehrenden“ Schule zur „lernenden“ Schule. Einer Schule wo jeder einzelne Schüler individuell gefördert wird.
Dieser Weg ist meiner Meinung nach alternativlos, da eine selektive und defizitorientierte Perspektive dazu beiträgt, dass die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die massiven Stress in der Schule erleben, stetig ansteigt.
Für diese und alle anderen folgenden Kinder darf die Schule wieder ein heiterer, hilfreicher, sozialer und geliebter Ort sein, wo Wissen vermittelt wird.
Denn Intelligenz ist Gottseidank nicht angeboren und es kann soviel Spass machen immer klüger und klüger zu werden.
Passend finde ich dazu den Spruch von Albert Schweizer:
„Das Heil der Welt liegt nicht in neuen Maßnahmen, sondern in einer anderen Gesinnung.“
In diesem Sinne wünsche ich eine schöne Zeit
Herzlichst
Ihr
Michael Müller
Lerncoach, Kinder- und Jugendcoach, Gedächtnistrainer
Lerncoach- und Azubi-Coach-Ausbilder und Autor