Genialico Adventskalender #4:
Lernen mit Musik?
Techno bei der Vorbereitung für die nächste Prüfung & Jazz bei den Mathe-Hausaufgaben
Für viele ist es unvorstellbar, sich zu konzentrieren während Musik läuft. Häufig hören wir, dass Eltern den Kindern es sogar verbieten, während des Lernens oder der Hausaufgaben Musik zu hören. Mit Musik lernen und sich wirklich auf die Inhalte konzentrieren – das geht doch gar nicht, oder? So einfach ist das – wie so vieles – nicht zu generalisieren.
Wir alle lernen unterschiedlich
Vester hat schon 1998 erkannt, dass Menschen auf unterschiedliche Sinnesmodalitäten zurückgreifen, die individuell am besten geeignet sind um Informationen aufzunehmen.
Es geht dann dabei um die Frage, wie Wissen aufbereitet sein darf, damit sie von einem bestimmten Personentyp möglichst gut aufgenommen werden kann.
Und welche Methoden am besten geeignet sind, hängt unter anderem vom individuellen Lerntyp ab bzw. dem präferierten Lernkanal.
Den Sinnesmodalitäten entsprechend unterscheiden wir drei unterschiedliche Lerntypen:
Den visuellen,
den auditiven
und den kinästhetischen (gefühls- und bewegungsbetonten) Lerntyp.
Dabei geht es nicht darum, Menschen in Schubladen zu verfrachten, sie damit abzustempeln und sie zu bewerten.
Im Gegenteil! Es geht darum, dass die Menschen unterschiedlich sind und Informationen individuell unterschiedlich am besten aufnehmen. Für jede*n gibt es passende Lernstrategien, sowie auch viele tolle Strategien aus dem Gedächtnistraining, die für alle Lerntypen passend sind.
Musik beim Lernen
Genauso wie sich der präferierte Sinneskanal bei der Informationsaufnahme von Mensch zu Mensch unterscheidet, variieren auch die optimalen/bevorzugten Rahmenbedingungen beim Lernen. So kann es also durchaus positiv sein, wenn der auditive Lerntyp Musik beim Lernen hört – das kann bei einigen sogar konzentrationsfördernd wirken!
Musik kann die Situation des Lernens für viele auch schlicht angenehmer machen. Manche bevorzugen Musik ohne Gesang oder Text, anderen lehnen sie von sich aus vollständig ab und einigen ist es vollkommen egal.
Auch wenn Sie bei sich selbst die Erfahrung gemacht haben, dass Sie sich bei laufender Musik nicht konzentrieren können, kann das bei Ihrem Kind vollkommen unterschiedlich sein. Auch die Art der Musik, instrumental / mit Gesang, das Genre etc. können dabei unterschiedlich wirken und verschieden bevorzugt werden. Es kann auch sein, dass sich Ihr Kind / Jugendliche*r beispielsweise bei Techno oder Housebeats besonders gut konzentrieren kann (so ist es z.B. bei mir / Maximilian), während für andere nur besonders ruhige, zurückhaltende Musik wie Klassik oder Jazz in Frage kommen.
Wir sind alle unterschiedlich, lernen unterschiedlich und präferieren unterschiedliche Rahmenbedingungen beim Lernen – dazu gehört auch die Frage „Lernen mit oder ohne Musik?“.
Lassen Sie es Ihr Kind selbst ausprobieren – wenn es sich dabei überhaupt nicht konzentrieren kann, wird es das selbst beobachten können.
Und vielleicht klappt mit Musik sogar alles viel besser!