Genialico Adventskalender #6:
Entrümpele Deinen Wortschatz
– für eine starke Sprache!
Unser Ziel ist es, positiv, verständlich und höflich zu formulieren.
Negative Formulierungen werden oft und gern benutzt, häufig ohne darüber nachzudenken. Diese sind missverständlich, unhöflich, demotivierend oder sogar ein Zeichen von Schwäche.
In diesem Beitrag schauen wir uns einzelne Worte an, die Du möglichst vermeiden darfst. Warum schreiben wir „möglichst“? Weil wir alles nicht so dogmatisch sehen. Wir sind der festen Überzeugung, dass alles immer noch Spaß machen darf und strenge Verbote hören sich nicht so sehr nach Spaß an, oder?
Dazu kommt, wenn Du immer und andauernd aufpassen musst, was Du sagst, ist das mehr als anstrengend.
Legen wir mit ein paar einzelnen Wörtern los:
aber
Ein kleines Wörtchen, das allerdings ziemlich viel „Macht“ hat. Was, glaubt ihr, folgt nach dieser Aussage: „Draußen ist richtig schönes Wetter, aber ….“
Genau, etwas negatives, oder? Leider sendet dieses kleine Wörtchen – auch wenn es positiv verwendet wird – negative Gefühle auf der unbewussten Ebene aus.
Achte deshalb auf dieses Wörtchen. Ganz streichen – also weglassen – klappt nicht in jedem Kontext. Deshalb braucht ihr ein passenderes Wörtchen – und das ist viel besser und heißt:
„und„
man
Dieses Wörtchen steckt ganz häufig in solchen Aussagen wie: „Das macht man nicht“ und bestimmt hast Du schon häufiger gehört: „wer ist man?“.
Und genau so ist es – wer ist „man“? Dieses Wörtchen macht die Aussage absolut unpersönlich und distanziert, niemand fühlt sich – völlig zurecht – angesprochen.
Also, ab jetzt darfst Du dieses Wörtchen ersetzen durch eine Personalisierung, wie zum Beispiel: du, er, sie, ich, ihr, wir und so weiter.
eigentlich
Tja, was drücken wir aus, wenn wir das Wort „eigentlich“ verwenden? Ganz ehrlich: nichts. Das ist „nicht Fisch, nicht Fleisch“ – um es mit einem Spruch auszudrücken. Wir sagen „eigentlich“ um uns nicht entscheiden zu müssen und etwas abzuschwächen während wir es dennoch äußern. Das bedeutet allerdings auch, wer häufig „eigentlich“ verwendet, kommt total unsicher rüber. So, als hätte die-/derjenige keine Ahnung. Außerdem schränken wir uns damit oft nebenbei unnötig selber ein („eigentlich bin ich da schon ganz gut drin“).
Das wollen wir alle sicher nicht, oder? Also darfst Du dieses Wort komplett streichen!
vielleicht
Dieses Wort ist „eigentlich“ sehr ähnlich. Es drückt ähnliche Unsicherheit und wenig Entscheidungsfreude aus. Oft verwenden wir es, um jemanden nicht zu verletzen. Um etwas vorsichtiger auszudrücken. Nur, der*die Gegenüber kennt ja auch die deutsche Sprache … und spürt, was wirklich hinter der Aussage steckt.
Lass uns ganz einfach auch dieses Wort STREICHEN, ganz besonders in Fragestellungen und in Sätzen, in denen es schnell einfach so eingefügt wird.
Denk daran, dieser Tipp ist nicht dogmatisch und verkrampft zu sehen. Es soll immer Spaß und Entspannung dabei sein – wenn Du im Alltag mal bewusst häufiger auf diese Wörter achtest und an diesen Tipp denkst, die angesprochenen Wörter ersetzt oder streichst, verändert sich Deine Sprache über die Zeit von ganz allein.