Dieser Artikel liegt mir auch sehr am Herzen. Warum? Weil es wiedermal um dieses Schubladen-Denken geht. Ach, ein Kind verwechselt die Buchstaben, schreibt langsam und liest schlecht – Schublade „LRS“ auf – Kind rein – zu – Ende.
3.600,- € für die „Legasthenie Förder Stunden“ – ohne Erfolg
In den letzten fünf Jahren hatten wir richtig viele Coaching- und Trainings-Erlebnisse von Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen mit angeblicher LRS – Lese-Rechtschreib-Schwäche oder Legasthenie. Darunter auch ein Mädchen, das zum Beispiel 60 „Legasthenie – Förder- Stunden“ hatte für 3.600,- € mit keinerlei Veränderung.
Aktuell sind wir wieder in einer Förderschule mit unserem „Lernerfolgs-Training mit Prüfungsstärke“ aktiv. Bei unserem Training in dieser Woche in einer 8. Klasse haben wir die Schülerinnen und Schüler gefragt, seit wann und warum sie in der Förderschule sind. Diese Frage hatte natürlich einen Grund. Uns sind einige Schülerinnen und Schüler in diesen Gruppen aufgefallen, die sehr schnell im Denken, Verstehen, Assoziieren und so weiter sind.
Als Antwort bekamen wir zum Beispiel zu hören: „Ich bin schon seit der 1. Klasse hier“ oder „Ich musste in der zweiten Klasse wechseln, weil ich zu langsam war und Lese-Rechtschreib-Schwäche habe“ oder „Ich war zu langsam“ ….
Und es sind dort alles Kinder, deren Kindheit, Familien- oder Heimleben und/oder ihre Vergangenheit nicht lustig war, schlimme Dinge passiert sind und sie immer die Meinung mit sich herumtragen: „ich bin nichts, ich kann nichts und ich werde nie was werden“. Schrecklich, wie tief am Boden diese Kinder sind. Und doch halte ich die Trainings in dieser Schule wahnsinnig gerne, weil wir dort so viel bewirken, Strahlen in die Gesichter „zaubern“ und die Lehrerinnen und Lehrer in dieser Schule unsere Arbeit sehr wertschätzen. Zum anderen ist es allerdings auch so, dass ich manchmal ziemlich wütend bin. Wütend, weil meinem Empfinden nach diese Kinder „kaputt gemacht wurden“.
Jedes Kind hat alle Ressourcen in sich
Jedes gesunde Kind, dass das Licht der Welt erblickt ist erstmal neugierig, frei und ausgeliefert. Seinem Umfeld ausgeliefert. In der kindlichen Entwicklung ist das persönliche Umfeld sehr einflussreich auf die Entwicklung jedes einzelnen Kindes – hier geht es um das „Betriebsklima“, wie es Prof. Dr. Gerald Hüther schon beschrieben hat. Dieses einflussreiche Betriebsklima nehmen wir immer wahr. Wenn wir offene Trainings – zum Beispiel das Lernerfolgs-Training – halten, können wir sehr oft einfach aufgrund des Verhaltens vom jeweiligen Kind auf die Eltern schließen. Das bedeutet, wir wissen ohne Vorstellungsrunde, welches Kind gehört zu welchen Eltern – meistens 😉 .
In dieser Förderschule ist das Betriebsklima besonders spürbar. Manchmal sind in unserem Lernerfolgs-Training Kinder aus verschiedenen Klassen in einer Gruppe, also von verschiedenen Klassenlehrern. In diesen Gruppen können wir aufgrund des Verhaltens von jeder Schülerin und jedem Schüler sagen, welche Lehrerin beziehungsweise welchen Lehrer die jeweiligen Kinder haben.
Warum ist das so? Weil uns alle unser Umfeld prägt und Kinder, die sich noch entwickeln, orientieren, noch schutzbedürftig sind, glaube ich, noch viel mehr. Das bedeutet die Lehrerin und der Lehrer haben enormen Einfluss auf die Kinder.
Jetzt aber zurück zu dem „Schubladen-Denken LRS“. Was bedeutet es denn wenn nun das Kind die Diagnose „LRS – Lese-Rechtschreib-Schwäche“ diagnostiziert bekommt? Na, es ist jetzt erstmal vom Förderband runtergerutscht, steckt jetzt in der Schublade „LRS“ und, okay, es kann in den Förderunterricht gehen. Ach ja, es bekommt noch mehr Zeit bei den Tests und eine andere Benotung. Der erste Eindruck dieser Maßnahmen ist gut. Denn wenn das Kind mehr Zeit hat, kommt es nicht in die Stress-Situation und durch die andere Benotung wird es nicht frustriert. Stimmt. Und dann?
Die Diagnose LRS – Lese-Rechtschreib-Schwäche ist oft eine große Erleichterung
Ich verstehe auch die Eltern, die diese Auffälligkeiten abklären lassen und erleichtert sind, dass es einfach so ist, weil ihr Kind „LRS“ hat.
Alles verständlich und das meiste geschieht aus Liebe und auch Unwissenheit. Wie schrecklich ist es für ein Kind anders zu sein, gehänselt zu werden oder auch neidisch beäugt zu werden, weil es mehr Zeit und eine andere Benotung bekommt. Genauso auch die Sonderbehandlung durch die Lehrer – nett und doch stellt dies immer wieder für das Kind dar, dass es „Sonder-Behandlung“ benötigt, weil es ja diese schwerwiegende Diagnose hat. Ja, sie ist schwerwiegend, weil so eine Lese-Rechtschreib-Schwäche sich nunmal durch alle Fächer zieht.
Und dann kommen wir. Die Lernerfolgs-Experten von Genialico, die behaupten Lese-Rechtschreibschwäche gibt es nicht beziehungsweise es ist lediglich ein super trainierter auditiver Sinneskanal, der als Lernkanal für die Rechtschreibung und das Lesen nicht gut ist. Besser ist es, den visuellen Kanal zu verwenden.
Einige Eltern stehen dann fragend vor uns oder sind fragend am Telefon mit den Worten:“ … aber, da müssen wir dann bestimmt ein teures Programm kaufen …“ oder „das dauert bestimmt lange“. Wenn wir dann antworten, nein, beim Einzelcoaching reichen 2 – 3 Sitzungen aus, dann wissen sie und ihr Kind, wie es leicht schreibt, liest und erfolgreich lernt. Das Lernerfolgs-Training beinhaltet 3-4 Termine und ist ein Gruppentraining. Und zum Thema „Material“: es reichen weiße Blätter, naja, vielleicht auch bunte Blätter, und bunte Stifte.
Was glaubt Ihr, was wir schon öfters mal als Antwort bekommen haben? „Ja, wenn es so einfach wäre, dann hätte das doch schon jemand anderes gemacht…“ und so ähnliche Aussagen.
Das bedeutet für uns, die Diagnose „LRS“ wird für so hartnäckig und schlimm eingeschätzt, dass sie doch gar nicht so einfach behandelt werden kann. Und wir, heute ich, sagen: D O C H!
[Tweet „Meiner Meinung nach dürfen wir aufhören, unsere Kinder in Schubladen zu stecken ….“]
… und die Lade zu schließen. Denn genau das passiert. Die Kinder sind ein „Sonderfall“ und sind deswegen in ihrem wachsen, gedeihen und lernen eingeschränkt. Das bleibt dann leider auch so, Gymnasium ist unvorstellbar, Realschule auch nur knapp, von Studium ganz zu Schweigen.
Puuuuuuuhh, damit dürfen wir alle aufhören. Wir haben in den letzten fünf Jahren so viele Menschen mit LRS – Lese-Rechtschreib-Schwäche und Legasthenie kennengelernt, die zum Beispiel jetzt als Lehrer tätig sind, Professoren, Unternehmer und und und. Allerdings waren diese Menschen sehr sehr stark, sie haben immer an sich geglaubt und hatten zum Teil nahestehende Personen, die immer an sie geglaubt haben. Die sie eben nicht in die „Schublade“ gesteckt haben, sondern nach anderen Wegen und Möglichkeiten Ausschau hielten und auch fanden.
Und für alle noch mal ganz deutlich: D O C H es geht einfach, es geht schnell und auch erfolgreich!
Ich wünsche mir von Herzen, dass Du und alle Eltern dieser Welt ihre Kinder unterstützen, an sie glauben und noch wichtiger, ihnen vertrauen.
Die Kinder genießen dadurch eine so tolle Entwicklung und Dir als Elternteil ein mega-entspanntes Gefühl. Und jetzt sehe ich viele Gesichter von Eltern vor mir – vor unserem Eltern-Seminar und danach – wisst ihr, dass auch der Druck durch Schule ins Gesicht geschrieben wird? Und wie toll, wenn am Familientisch, zum Beispiel beim Essen, gealbert, gelacht und über viele Themen gesprochen wird und nicht mehr nur über Schule und „hast Du schon gelernt?“.
Das wünsche ich mir und JA, das Leben ist ein Wunschkonzert 🙂
In diesem Sinne wünsche ich Dir und Deinen Lieben eine ganz entspannte, vertraute und harmonievolle Zeit.
Liebe Grüße
Alexandra Aldinger
P.S.: Wenn Du mehr über unsere Arbeit bei LRS – Lese-Rechtschreibschwäche erfahren möchtest: hier geht es zur Anmeldung zu unserem kostenfreien Webinar:
KOSTENFREIEN Webinar „Mythos LRS – Lese-Rechtschreib-Schwäche – so schreibt und liest jeder richtig und auch noch schnell!“
P.P.S.: Zusätzlich zu unseren Einzelcoachings und Trainings gibt es den erfolgreichen Lese-Rechtschreibkurs jetzt auch als Online-Selbstfernkurs für zuhause. Infos gibt es hier: Online-Selbstlernkurs „Lese-Rechtschreib-STÄRKE