Der innere Schweinehund und seine Begleiter
Wer ist denn eigentlich der „innere Schweinehund“? Sitzt da jemand in uns drin und sagt uns „lass das lieber“, „och, ne, ist doch viel zu anstrengend“ oder „auf der Couch zu liegen ist doch viel schöner“ und so weiter?
Nicht wirklich, oder? Das sind Stimmen in unseren Köpfen, die immer dann hoch kommen, wenn unsere Motivation niedrig ist, wenn etwas anstrengendes vor uns liegt.
Wenn wir allerdings jetzt doch mal davon ausgehen, dass es den inneren Schweinehund gibt, dann nehmen wir uns jetzt mal vor, ihm ein Aussehen und einen Namen zu geben. Das Aussehen darfst Du selbst entscheiden und wir nennen ihn jetzt einfach mal Fridolin. Sobald wir das machen, können wir mit dem inneren Schweinehund auch verhandeln.
Was sind denn die Absichten des inneren Schweinehundes? Sind sie negativ oder positiv gemeint? Was will Fridolin damit bezwecken?
Überleg Dir doch einfach mal, wie das bei Dir ist.
Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass Fridolin es sehr gut mit uns meint. Uns beschützen und behüten möchte. Das ist ja erstmal sehr löblich und trotzdem wollen wir alle erfolgreich Dinge bewältigen und viel erleben. Geben wir immer dem inneren Schweinehund nach, dann bleiben wir in der Komfortzone. Komfortzone bedeutet, ich bin sicher und geschützt in dem Rahmen, in dem ich immer bin. Ich probiere nichts Neues, gehe immer die gleichen Wege und und und.
Du hast Deine Komfortzone schon verlassen – für diesen Online-Selbstlernkurs – SUPER! Und jetzt darfst Du dranbleiben. So ein Online-Selbstfernkurs erfordert ja von Dir auch Disziplin und das Selbst-Aufraffen sowie Motivation.
Wenn Fridolin zwischendrin freundlich bei Dir anklopft, dann helfen Dir bestimmt diese Tipps für „Fridolin-Kompromisse“:
Tipp 1:
Setz Dir für jede Aufgabe, jeden Beitrag Ziele – das kennst Du ja schon aus den vorherigen Beiträgen.
Tipp 2:
Feiere Deine Erfolge. Mache jeden Deiner Erfolge richtig groß. Das erste richtig geschriebene Wort, das auf Anhieb – ohne Nachschauen – richtig geschriebene Wort. Die erfolgreiche Visualisierung, das heißt, Du kannst Dir gespeicherte Bilder wieder vor Dein inneres Auge holen und bestimmt noch viele Erfolge mehr.
Tipp 3:
Regelmäßig und nur so lange es Spaß macht üben.
Tipp 4:
Lieber nur kurz üben als gar nicht. Das ist zum einen ein Erfolgserlebnis und zum anderen: kurz geht immer 😉
Tipp 5:
Einen Plan B haben: Wenn Du einen Tag nicht schreiben magst, dann mache einfach andere Übungen, zum Beispiel „Finde die 10 Fehler – Vergleichsbilder“ oder visualisiere, indem Du beim Shoppen durch die Stadt gehst und Dir die Reklame-Schilder, die Straßen-Namen, die Geschäftsnamen ganz genau, mit Schreibweise und Farben, merkst.
Tipp 6:
Nörgler und Miesmacher meiden – sie sind die besten Freunde des Schweinehunds. Bleib für Dich stark, auch wenn jemand Dir sagt: „das bringt bei Dir nichts“, „das kann doch gar nichts verändern“ und so weiter!
Tipp 7:
Vorsicht vor Vergleichen! Der Schweinehund weist immer wieder darauf hin, dass andere besser sind als man selbst. Hör bitte auf mit Vergleichen. Wir lernen und leben ganz individuell. So wie Du es schon beim Lerntyp-Test und beim Lernerfolgs-Rad gemerkt hast, gibt es ganz viele verschiedene Arten, wie wir lernen. Jeder auf seine Art und Weise, jeder in seiner Geschwindigkeit – eben jeder ganz individuell.
So viel zu Deinem inneren Schweinehund und lass uns mit seinen Begleitern 😉 weitermachen:
Gefühle und Meinungen
Wer sich ärgert, sieht seine Umwelt aus einem anderen Blickwinkel, als in einem ruhigen Zustand.
Zu wie viel Prozent sind wir für unser Leben verantwortlich?
Viele Leute denken, dass andere Menschen oder die Umstände dafür verantwortlich sind, wie sie sich fühlen. Wir wagen zu behaupten: das stimmt nicht.
Vielmehr sehen wir es so: Niemand anderes als wir selbst machen unsere Gefühle.
Beispiel:
Wenn ein Freund/in oder Kollege/in schlecht über Dich redet und Du erfährst es, dann fühlst Du Dich vielleicht ärgerlich, traurig oder frustriert. Wenn Du jetzt denkst, dass Dein Freund/in oder Kollege/in dafür verantwortlich ist, dass Du Dich schlecht fühlst, dann liegst Du unserer Ansicht nach falsch. Dein Freund/in oder Büronachbar macht nicht Deine Gefühle, sondern das bist Du selbst.
Stelle Dir jetzt mal vor, Du hättest es nie erfahren…, dann hättest Du Dich auch nie darüber aufgeregt. Das zeigt doch deutlich, dass Deine Gefühle wirklich nur von Dir selbst abhängen und davon, wie Du auf Impulse von außen reagierst.
FAZIT:
Es sind nicht die Impulse, die unsere Gefühle machen, sondern unsere Gefühle entstehen dadurch, wie wir auf diese Impulse reagieren. Das ist ein entscheidender Unterschied.
Mal ehrlich…, Du müsstest Dich theoretisch nicht schlecht fühlen, wenn jemand hässlich über Dich redet. Es gibt Menschen, die bleiben bei so etwas vollkommen ruhig, denen ist das ganz egal. Auch Du kannst das üben und trainieren, solange bis auch Dir das vollkommen egal ist. Und ob Du das tust oder nicht, ist Deine Entscheidung.
Ja, wir sind überzeugt davon: wir sind es wirklich selbst …Unsere Gefühle liegen in unserer Verantwortung. Und wir glauben, dass es wesentlich einfacher ist, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, wenn wir diesen Gedanken verinnerlicht haben. Nur wenn wir anfangen für unsere Gefühle Verantwortung zu übernehmen, können wir uns gegen die kleinen und großen Manipulationen von außen schützen.
Wie ist es denn dann mit Lehrern, Professoren, Referenten, Personen die wir nicht so sympathisch finden oder uns sogar Angst machen?
Erstaunlich, wie oft wir das in unseren Coachings und Trainings hören. Die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen erzählen uns, dass sie Angst vor bestimmten Lehrer/innen haben oder glauben, dass diese sie absolut nicht leiden können. Natürlich gibt es auch den umgekehrten Fall: die Schülerinnen und Schüler mögen eine bestimmte Lehrerin oder Lehrer überhaupt nicht, finden sie unsympathisch. Am stärksten reagieren darauf die vorrangig kinästhetischen Lerntypen. Sie verschließen sich sehr häufig komplett, lassen deutlich nach in diesem Fach, die Note wird schlechter.
Auch dafür haben wir eine tolle Technik – der sogenannte „Kostümtrick“. Ein Trick, den wir in einem Management-Seminar erleben durften und umgesetzt haben. Bei mir war es zum Beispiel so, dass ich in meiner damaligen Firma als Geschäftsführerin tätig war und eine Kollegin von einem anderen Standort überhaupt nicht sympathisch fand. Ich fand sie sogar sehr unfair und falsch. Das sind Eigenschaften, die bei mir (Alexandra) sehr schwer wiegen und um es auf den Punkt zu bringen: diese Person war damals bei mir „unten durch“ und bei Besprechungen hatte sie sicherlich gute Ideen und Argumente, nur bei mir war durch die Abneigung gegen sie alles automatisch im „Interessiert-Mich-Nicht-Filter“. Und für diese Person habe ich diese Übung ausprobiert und war wirklich überrascht, wie gut sie funktioniert. Diese Übung geben wir in jedem Training und Coaching an alle Lehrenden und Lernenden von 5-99 Jahre weiter.
Und so gehts:
- Denk an die Person, die Dir eher unsympathisch ist oder Dir sogar Angst macht.
- Welches Kostüm würde zu dieser Person passen? Oder noch besser, ein Kostüm, das diese Person so richtig lustig erscheinen lässt und zwar so, dass Du wirklich immer lachen oder grinsen musst, wenn Du an dieses Bild denkst.
- Wenn Du dieses Bild für Dich gefunden hast, dann male oder skizziere es auf ein Blatt.
- Begegnet Dir diese Person beim nächsten Mal, dann steckst Du sie in Gedanken in das Kostüm. Lass die Person sich auch gerne so bewegen, laufen. Zum Beispiel im Entenkostüm watschelt die Person, im Froschkostüm springt sie, als Cola-Dose eiert sie und so weiter.
- Und das alles nur in Deinem Kopf und, klar, ist wichtig, dass Du diesen Trick nur für Dich behältst und das deutlich veränderte Gefühl genießt. Du wirst bestimmt grinsen und was passiert dann bei Deiner/m Gegenüber? Genau, sie/er wird auch grinsen. Das entspannt schon sehr die Situation und Du wirst merken, dass Du auf einmal wieder zuhörst und das Gesagte auch wieder bei Dir ankommt.
Probiere es aus – diese Übung funktioniert wirklich super und ist auch sehr wertvoll.
Deutsch ist nichts für Jungs und in unserer Familie gibt es keine Begabung für Sprachen
Das sind auch Aussagen, die wir immer wieder hören. Gefühlt erstmal nur „Sprüche“ und doch haben sie ihre Wirkung. Solche Aussagen wirken und sind innere Glaubenssätze, die vieles verhindern.
Nehmen wir das Beispiel „Deutsch ist nichts für Jungs“:
Hier finden sich immer wieder Kinder, Jugendliche, ja und auch Erwachsene, die das voller Emotionen so sagen und auch leben. Natürlich ist es nicht so. Jeder Junge kann super in Deutsch sein. Wenn er möchte und das auch zum Ziel hat – JEDER.
Oder so Aussagen wie: „Jungs sind immer ein Jahr verzögert…“:
Auch das ist eine Generalisierung und wer kann das behaupten? Wir kennen sehr sehr viele Kinder und Jugendliche, die überhaupt nicht verzögert leben, lernen und wirken.
Die Aussage: „mein Vater war auch schlecht in Französisch“, reizt uns immer zu der Antwort: „ja, dann ist ja alles klar, Papa ist schuld und da können wir jetzt nix mehr machen… ;-)“. Klar meinen wir das lustig. Und doch glauben sehr viele, dass es wirklich ein „Französisch-Gen“ in der Familie gibt und wenn nicht, naja, dann können die Kinder dieser Familie natürlich nicht gut in Französisch sein.
WICHTIG FÜR DICH: Es ist alles möglich, mach Dich frei von solchen Aussagen und Gedanken. Du kannst alles erreichen, was Du wirklich möchtest! Es gibt sehr sehr viele Wege, die Du gehen kannst!
„Du wirst Mathe nie kapieren“
Das hat uns sogar eine Lehrerin, 39 Jahre, die in unserer Lerncoach-Ausbildung war, erzählt. Wir waren gerade dabei Mathe-Formeln zu visualisieren, als sie sich davor „drücken“ wollte. Der Grund den sie als erstes nannte: „Ich bin schlecht in Mathe“ – sehr pauschal. Nach genauerem Hinterfragen erzählte sie uns, dass eine Lehrerin zu ihr in der 5. Klasse gesagt hatte: „Du wirst Mathe nie kapieren“.
Diese Aussagen erleben leider immer wieder viele Kinder und Jugendliche. Das ist sehr schade, denn auch diese Aussagen haben Wirkung – sehr starke Wirkung sogar. Das sind einfach nur pauschale Aussagen, aus Emotionen heraus, die Du nicht annehmen solltest. Wenn eine solche Aussage in Dir „grummelt“, dann ist die folgende Übung bestimmt toll für Dich. Am besten führst Du diese Übung mit einem Partner/in durch.
Im Kreis erstarken:
Du hast ja schon in einer vorherigen Aufgabe viele Erfolge von Dir aufgeschrieben.
- Nimm bitte jetzt fünf von Deinen Erfolgen, die so richtig toll waren. Wenn Du zum Beispiel den Gedanken hast: „Ich kann nicht richtig schreiben und lesen“, dann sind Erfolge toll, die mit Schreiben und Lesen zu tun haben. Und es dürfen auch gerne andere sein.
- Schreibe jetzt ein Stichwort des jeweiligen Erfolgs auf ein DIN-A4-Blatt – die Blätter dürfen gerne bunt sein.
- Leg die fünf Erfolge in einem Kreis auf den Boden.
- In die Mitte von diesem Kreis legst Du ein DIN-A4-Blatt mit dem Gedanken, den Du gerne haben möchtest.
- Wenn wir wieder zu unserem Beispiel gehen: anstatt „Ich kann nicht richtig schreiben und lesen.“ schreibst Du dann auf das Blatt „Ich kann richtig schreiben und lesen.“.
- Stell Dich jetzt bitte auf das Blatt in der Mitte und sag mit klarer kraftvoller Stimme „Ich kann richtig schreiben und lesen“ – beziehungsweise den Satz, den Du gerne zukünftig in Deinen Gedanken haben möchtest.
- Jetzt gehst Du zu einem Deiner Erfolge, die außen im Kreis liegen und stellst Dich darauf. Denk, oder noch besser, erzähle von diesem tollen Erfolgserlebnis, bis das Strahlen in Deinem Gesicht zu sehen ist. Dann springst Du bitte in die Mitte auf den neuen Gedanken und sagst wieder mit kraftvoller klarer Stimme den Satz – in unserem Beispiel – „Ich kann richtig schreiben und lesen“.
- Jetzt gehst Du wieder nach außen, trinkst kurz was oder schaust mal aus dem Fenster, unterhält Dich mit Deinem Übungspartner, um auf andere Gedanken zu kommen und dann gehst Du zu Deinem zweiten Erfolg = zweites Blatt. Jetzt beginnt das Spiel von vorne. Das heißt, Du erzählst auch von diesem Erfolg und wenn das Strahlen am größten ist, springst Du wieder in die Mitte und sagst mit klarer und kraftvoller Stimme – in unserem Beispiel – „Ich kann richtig schreiben und lesen.“. Danach wieder kurz ablenken und auf zum nächsten Erfolg.
- Das machst Du mit allen fünf Erfolgen so.
- Und zum Abschluss stellst Du Dich in die Mitte und erlebst wie toll und absolut nah sich die Aussage jetzt für Dich anfühlt. Du wirst den Unterschied deutlich merken.
So, wieder viele tolle Techniken und Übungen für Dich, stimmts?
Genieß diese Übungen mit Fridolin und seinen Freunden 😉 und hab ganz viel Spaß dabei!
Herzliche Grüße
Alexandra Aldinger & Michael Müller