Jeder Teilnehmer zeigt Ihnen, wir er am liebsten angesprochen wird.
Klingt interessant, oder? Ist es auch.
Wir sind mittlerweile mit unserem Lernerfolgs-Unternehmen „Genialico“ seit 6 Jahren erfolgreich aktiv. Und es ist gigantisch, was wir in unseren Trainings und Ausbildungen alles erleben.
Gerade eben habe ich mir ein Webinar angeschaut, von dem ich allerdings total enttäuscht bin. Und ja, auch wieder etwas gelernt. Der Moderator hat mich nicht abgeholt und dann hat er auch noch den meiner Meinung nach großen Fehler gemacht und von den Folien nur den Text abgelesen. Mein Gedanke: „HALLO, ich kann auch selbst lesen, nur, dann kaufe ich mir ein Buch.“ 😉
Okay, vielleicht ein bisschen unfair, denn als Lerncoach und Trainerin achte ich extrem auf die Art und Weise der Durchführung – in jedem Seminar oder Webinar, weil wir die erfolgreichen Techniken und Strategien gerne an unsere Teilnehmer der Premium-Ausbildung weiter geben. Naja, dieses Webinar hat jetzt bei mir diese Idee für den Blog entzündet – ich sag ja, auch solche „gefühlten schlechten Erlebnisse“ haben auch was Gutes. 🙂
Sie sind Trainer, Lehrer oder Ausbilder?
Dann achten Sie auf die Kleidung Ihrer Teilnehmerinnen und Teilnehmer, denn sie verrät Ihnen sehr viel. Ja, Sie lesen richtig.
[Tweet „Passen Sie als Trainer, Ausbilder und Lehrer die Worte der Kleidung Ihrer Teilnehmer an!“]
Das ist mal eine Aussage und sie wirkt so genial. Als Lerncoach sind wir darauf trainiert, bei jeder Teilnehmerin und jedem Teilnehmer den bevorzugten Sinneskanal herauszufinden. Das funktioniert über diverse Tests und aufgrund der jahrelangen Erfahrung wissen wir jetzt auch, dass wir den Lieblings-Kanal auch an der Kleidung und am Verhalten feststellen.
Also: Menschen, die sehr gerne und vorrangig über den visuellen Sinneskanal Informationen aufnehmen, tragen immer farblich aufeinander abgestimmte Kleidung. Vom Kopf bis zu den Zehen sind die Farben stimmig, das bedeutet, die Farben passen exakt zueinander. Mein Lieblingskanal ist der visuelle Sinneskanal. Bei mir war es zum Beispiel so, dass ich eines Tages in blau/weiß gekleidet war. Fertig gestylt ging ich zu meiner Schuh-Auswahl und stellte entsetzt fest, dass ich keine dunkelblauen Stiefel habe (beziehungsweise mittlerweile „hatte“ :-)). Ich war versucht, einfach schwarze Stiefel zu nehmen. Und das ist bei „Visuellen“ ein „no go“. Wir fühlen uns dann sofort unwohl. Bei mir war die Folge Umziehen :-). Und an dieser Stelle ist mir ganz wichtig: ich spreche nicht davon, ob jemand Marken-Klamotten trägt oder nicht. Das Verhalten der vorrangig visuellen Lerntypen ist, egal welches Geld in Kleidung investiert wird, an der farblichen Zusammenstellung erkennbar.
So, was bedeutet das für Sie als Lehrende/r?
Haben Sie eine Teilnehmerin oder Teilnehmer im Seminar oder Unterricht mit auffallend gut kombinierter Kleidung ist das ein Kriterium für die Bevorzugung des visuellen Kanals. Es ist ein Muss für diese Zuhörer unbedingt Bilder in den Vortrag einzubauen. Das machen Sie zum Beispiel durch sehr bildhafte Sprache, damit zaubern Sie Bilder in den Kopf. Noch besser: zeigen Sie Bilder, Skizzen oder ähnliches Bild-Material. Schön gestaltete und bunte Seminar-Unterlagen kommen auch deutlich besser an, als schwarz-weiß Kopien.
Wie sieht es mit den anderen Sinneskanälen aus?
Vorrangig kinästhetische Lerntypen erkennen Sie auch an der Kleidung. Diese Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind vom Stil her nach dem Motto „Hauptsache bequem“ gekleidet. Auch oft schick und doch gibt es einen deutlichen Unterschied zu den visuellen Typen.
Wie bauen Sie Ihr Seminar für diese Teilnehmer auf? Sie arbeiten stark mit Gefühlen und, wenn möglich, mit Bewegung.
Bringen Sie Ihre Zuhörer zum Lachen, erzählen Sie leidenschaftlich und emotional. Natürlich wirken alle Arten von Gefühlen, wie zum Beispiel Freude, Liebe, Trauer, Ekel und so weiter. Super geeignet sind für den kinästhetischen Lerntypen auch Metaphern – richtig klasse.
Was bedeutet das für Sie, wenn Sie viele verschiedene Typen von Teilnehmern haben?
Na, zum einen auf jeden Fall bei Fragen der einzelnen TeilnehmerInnen: Antworten Sie in jedem Fall mit Ihrer Erklärung in dem bevorzugten Kanal. Und für alle zusammen heißt der Schlüssel „multisensorisch“, das heißt, sprechen Sie sowohl den visuellen, als auch den auditiven und den kinästhetischen Kanal an.
Für mich als vorrangig „visuell-kinästhetisch“ sind monotone Vorträge schrecklich und ob ich will oder nicht, werde ich über kurz oder lang der Referentin oder dem Referenten nicht zuhören. Am Anfang versuchen wir alle, wenn wir Informationen für einen von uns nicht so gut trainierten Sinneskanal empfangen, diese in den Lieblingskanal zu übersetzen. Das funktioniert eine gewisse Zeit und dann wird es zu anstrengend, weil ja die Rednerin oder der Redner im Text auch in der normalen Geschwindigkeit fortfahren. Das bedeutet unser Gehirn oder besser gesagt unser Aufnahme wird unterbewusst gestoppt und wir starren zum Beispiel an die Decke oder es sieht so aus, als wenn wir durch den Vortragende/n durchschauen. Ja, ich weiß, das kennen viele aus der Schule, stimmts? Diese Reaktion hat überhaupt nichts mit Konzentration zu tun, sondern nur mit dem verwendeten Sinneskanal.
Ach, ich finde diese Thema immer wieder super spannend.
Also, dann ist es doch ganz einfach für Sie, oder?
Leichter gesagt als getan, denn klar, auch Sie haben auch als Vortragende oder Vortragender einen Lieblingskanal. Wollen Sie diesen mal herausfinden? Hier finden Sie einen schriftlichen Lerntyp-Test zum Download.
Und, ein Tipp für Sie:
Bauen Sie in Ihre Vorträge Videos ein. Warum Videos? Ganz einfach: Videos sind multisensorisch, weil sie alle Sinneskanäle ansprechen: visuell, denn es werden Bilder gezeigt, auditiv, weil gesprochen, gesungen oder ähnliches gemacht wird und kinästhetisch, denn sehr häufig sprechen Videos sehr leicht Gefühle an. Schauen Sie sich jetzt einfach das folgende Video an. Das zeigen wir zur Unterstreichung unserer Ausführungen zum Thema „Was ich aussende kommt zurück“. Ja, es ist etwas heftig und ich finde es genial :-):
Na, was glauben Sie, bleibt bei unseren Teilnehmerinnen und Teilnehmern nach diesem Video im Gedächtnis? 🙂
Den bevorzugten Sinneskanal erkennen Sie auch an der Sprache
Das ist sehr wichtig für alle, die überzeugen wollen, zum Beispiel auch im Marketing und im Verkauf.
Achten Sie auf die Sprache.
Dazu erzähle ich gerne eine kurze Geschichte:
Wir waren vor einiger Zeit bei einem Autohaus und interessierten uns für ein neues Auto. Dem Verkäufer sagte ich bei einem Modell: “ …. also diese Form gefällt mir richtig klasse, auch diese Farbe und die Form der Scheinwerfer. Echt toll ….“
Der Verkäufer gehörte nicht zu den gut geschulten und sagte zu mir: “ ….. und hören Sie mal das Motorengeräusch ….“
Jemand, der mir etwas verkaufen möchte (und ich finde, das machen wir alle auch als Lehrer, Trainer und Ausbilder), der darf auf meine Sprache achten. Ich vermute, der Verkäufer war extrem auditiv, das bedeutet sein Lieblingskanal ist das Hören (zudem auch Reden gehört).
Warum um Gottes Willen reißt er mich aus meinem visuellen Kanal, den ich doch ganz deutlich verwendet habe – lesen Sie gerne noch einmal nach – ?
Wäre er geschult und clever, dann hätte er eher etwas gesagt wie: „…. und schauen Sie mal die Form der Sitze und diese Farbe des Bezugs ….“
Spannend, oder? Und tatsächlich sehr mächtig.
Übrigens gibt es je Sinneskanal auch die „Ich entscheide mich-Aussage“:
„Das schaut gut aus“ = visueller Kanal
„Das hört sich gut an“ = auditiver Kanal
„Das fühlt sich gut an“ = Kinästhetischer Kanal
Interessant, oder? Und ich sage Ihnen: „Achten Sie darauf, es macht richtig Spaß, dadurch noch besser anzukommen. Es funktioniert garantiert!“
Ich wünsche Ihnen ganz viel Spaß bei Ihren Seminaren und Unterrichten mit der Achtsamkeit auf die Kleidung und die Worte Ihrer Zuhörer.
Ich freue mich auf Ihre Erlebnisse – gerne hier im Kommentar oder per E-Mail an info@genialico.de.
Beim nächsten Mal geht es um den Umgang mit den „Ich-will-immer-im-Mittelpunkt-stehen-Typen“.
Herzliche Grüße
Ihre
Alexandra Aldinger
P.S.: Die Inhalte dieses Blogs stammen auch aus unserer Premium-Ausbildung – auch Triple-Ausbildung genannt – zum Lerncoach-Advanced. „Triple“, weil diese Ausbildung Kenntnisse aus den Bereichen Potenzialcoach, Kinder- und Jugendcoach sowie Lerncoach für Kinder, Jugendliche und Erwachsene vermittelt. Infos finden Sie hier.