(A)lle (D)ie (H)alt (S)uchen
Die Diagnose ADHS und die Folgen
Was ist ADHS?
Die Abkürzung für Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaffektivätsstörung ist ADHS.
Dabei wird eine Störung im Verhalten von Menschen bezeichnet, die durch starke Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen massive Impulsivität und ausgeprägte körperliche Unruhe (Hyperaktivität) geprägt ist.
Geschichte und Diagnose
Frühzeitig in der Entwicklung der Kinder wird zumeist eine Auffälligkeit von Verwandten, dem gesamten Umfeld und Erzieher-innen /Lehrer-innen bemerkt. Diese berichten dann den Eltern darüber. Ihnen ist vielleicht auch schon aufgefallen, dass mit ihrem Kind etwas nicht „stimmt“.
Häufen sich dann diese Aussagen wird eine Expertenmeinung vom Arzt eingeholt.
Der/Die führt dann eine umfangreiche Diagnostik durch, in der evtl. am Ende die Diagnose ADHS steht.
Ein großer, eigener bestehender Makel beim Kind findet damit Unterstützung und fördert das vorhandene Mangelbewusstsein.
Das Selbstbewusstsein befindet sich im Keller.
Bei den Eltern, die immer das allerbeste für ihr Kind möchten, entsteht eine leichte Entwarnung. Denn das beklemmende Schuldgefühl das sich in Ihnen breit machte, findet eine Erleichterung.
„Wir sind nicht Schuld an der Auffälligkeit des Kindes“ Der Experte hat schließlich eine Diagnose gefunden.
Dies ändert natürlich nichts an der Sorge um das Wohlergehen der eigenen Sprösslinge.
Begleiterscheinungen
Durch die hohe Vergabe der Diagnose ADHS erhalten die zumeist Kinder und Jugendlichen reihenweise ein vermindertes Selbstbewusstsein.
Dabei entwickeln sie Vermeidungstrategien, haben ein verändertes Sozialverhalten, Probleme mit der Einhaltung von Nähe und Distanz, haben eine emotionale Beeinträchtigung, suchen evtl. den sozialen Rückzug, in ihnen herrscht ein Gefühl der Leere, sie fühlen sich bedroht, sind sehr kritisch mit sich u.s.w.
All dies wird ein ständiger Begleiter sein und bis ins Erwachsenenalter andauern.
Dies wiederum führt dazu, dass diese Menschen ein großes Defizit an Entscheidungsgewalt in sich tragen und das im weiteren Leben absolut nicht förderlich ist.
Positive Eigenschaften von ADHS Kindern/Jugendlichen/Erwachsenen
Diese Menschen sind absolut begeisterungsfähig, haben ein große Neugier in sich, verfügen über originelle Problemlösungen, dabei sind sie oft phantasiereich, sind nicht gleichförmig und zeigen ein buntes und vielfältiges Bild.
Dabei verfügen sie zumeist
- über einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn
- eine Offenheit für neue Ideen
- eine riesige Hilfsbereitschaft
- über eine große Liebe zur Natur und Tieren
- reagieren souverän und prompt, wenn es drauf ankommt
- haben häufig einen guten Orientierungssinn
- sind sehr emphatisch wenn es um Stimmungen anderer Menschen geht
- sind sehr kreativ
- sind harmoniebedürftig
Daran erkennen sie, über welche großartigen Fähigkeiten Menschen mit ADHS verfügen.
Doch leider ist es in unserer Welt oft so, dass nur auf die Defizite geachtet wird. Auf die Fehler und das damit abweichende Verhalten von der Norm.
Diese Menschen werden ausgegrenzt und der jeweilige Blick fokussiert sich auf die Schwächen jeder/n Einzelnen.
Irgendetwas scheint nicht „rund“ zu laufen und macht auch ein wenig Angst.
Ausblick und Herangehensweise
Uns geht es bei der Herangehensweise an Menschen mit ADHS nie darum zu sagen was richtig oder falsch ist.
Also nicht darum ob es ADHS überhaupt gibt oder nicht.
Wir haben in unseren Coachings immer den besonderen Menschen vor Augen, der auch über die oben genannten Stärken verfügt.
Dabei schauen wir immer auf das Ganze :
Die intrinsische Motivation nimmt einen großen Anteil.
Was fördert sie? Sind Ziele vorhanden und wie wecke ich sie? Wie wird die Motivation auf Dauer geweckt? u.s.w.
Wie gelingt es die Konzentration auf Dauer einzuschalten?
Welches Ziel gilt es zu verfolgen, habe ich tolle, spannende Lernstrategien?
Ressourcen
Welche Stärken sind vorhanden? Welche Erfolge hatte ich schon u.s.w.
Wie wird das Lernen geplant?
Gibt es einen Lernplan, wie erstelle ich einen? Wie finde ich eine authentische Selbsteinschätzung?
Selbstregulation
Wie schaffe ich es meine Impulsivität auf ein erträgliches Maß zu reduzireren?
Lerntypen
Welcher Lerntyp bin ich und welche passenden Lernstrategien kann ich anwenden?
Macht der Sprache
Wie erreiche ich durch Kommunikation mein jeweiliges Ziel beim Gegenüber und über welche Sprache darf ich dabei verfügen?
Ernährung
Welche Lebensmittel sind hilfreich und welche nicht?
Sie erkennen daraus, dass es nicht einen spezifischen Ansatzpunkt bei Kindern/Jugendlichen/Erwachsenen geht, wenn es darum geht eine ADHS Diagnose zu behandeln. Denn tatsächlich spielt ein Konglomerat aus mannigfaltigen Kriterien eine Rolle.
All diese beleuchten wir, denn eins wissen wir ganz gewiss:
Diese Menschen benötigen Zuspruch und Halt.
In diesem Sinne eine schöne Zeit wünscht