Glück als Schulfach
Nicht nur Deutsch, Mathe und Geschichte, sondern auch das Fach Glück, wird in einigen deutschen Schulen (etwa 100), unterrichtet.
Dabei dient es dazu, die Persönlichkeit zu stärken.
Viele Studien belegen, dass Menschen die glücklich und zufrieden sind, weniger streiten, aufnahmefähiger, kreativer und gesünder sind.
Was und wie wird heutzutage zumeist der Unterricht gestaltet?
Häufig wird an unseren Schulen „nur“ das sogenannte Fachwissen vermittelt.
Der oder die Lehrer/in weiß dabei sehr genau, was die Schüler brauchen. Der Lernprozess des Schülers ist bekannt und der/die Lehrer/in kann ihn steuern.
Das Wissen lässt sich mit Hilfe der Sprache (Schriftsprache, Bildsprache) auf die Lernenden übertragen.
Aufgabe der Lehrperson ist es Antworten zu liefern, die die Lernenden mehr oder wenig passiv aufzunehmen und in ihrem Gedächtnis abspeichern.
Auf diese Weise eignet er/sie sich das Wissen der Lehrperson an.
Lernerfolge werden hergestellt durch vielfältige Methoden der Stoffvermittlung.
Die Lernenden sollen sukzessive immer mehr lernen.
Und wer in der Summe am meisten „gelernt“ hat, erhält ein positives Feedback in Form von Noten.
Was sind die Inhalte des Schulfaches Glück?
Das Ziel des Schulfaches Glück ist es Zufriedenheit und Lebenskompetenz herzustellen.
Dazu zählen Geborgenheit, Sinnfindung, selbstbestimmtes Handeln, soziale Beziehungen, Umweltbewältigung, Selbstakzeptanz und die persönliche Weiterentwicklung.
Die Lernschritte lassen sich dabei in vier Fragen einteilen:
Also :
Wer bin ich? Was brauche ich? Was kann ich? Was will ich?
Die Schüler lernen dabei, ihre Träume und Bedürfnisse wahrzunehmen, daraus Ziele zu formulieren und Wege zu finden, um sie zu verwirklichen.
Dabei ist es auch wichtig, mit „Scheitern“ und „Niederlagen“ richtig umzugehen, sie als Chance zu begreifen um künftige Herausforderungen besser bewältigen zu können.
Was bewirkt der Glücksunterricht?
Die Kinder und Jugendlichen entwickeln, auch bestätigt durch wissenschaftliche Begleituntersuchungen, ein stärkeres Selbstwertgefühl.
Sie sind deutlich optimistischer, verständnisvoller, offener und trauen sich insgesamt deutlich mehr zu.
Dabei wird vermehrt darauf geachtet, dass die Kinder und Jugendlichen Lob und Bestätigung erhalten.
Fazit:
Die Unterrichtsformen, die im Fach Glück darauf abzielen, dass die Schüler/innen sich zu reflektierten, kritischen, bewussten und eigenständigen Persönlichkeiten entwickeln, dürfen auch in „herkömmlichen“ Schulfächern Einhalt erhalten.
Die Frage ist, was Schule zukünftig vermitteln soll.
Und da, so erscheint es mir, ist es immens wichtig, dass unsere Sprösslinge erfahren, wie sie zu „liebevollen“und „glücklichen“ Erwachsenen heran reifen.
Denn Selbstbestimmung und Freiheit, Freundschaften und stabile soziale Beziehungen, das Wissen um eigene Stärken und Fähigkeiten, eigene Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen und ihnen Raum zu geben, sich Ziele zu setzen und Werte zu leben – wie Gerechtigkeit, Mut, Respekt und Menschlichkeit machen uns alle glücklich.
Warum beginnen wir nicht damit, uns schon in der Schule darum zu kümmern?!
So sollte Schule in der Zukunft aussehen!
Herzlichst
Ihr
Michael Müller
Lerncoach, Gedächtnistrainer und Autor