Die Pisa-Studie
Deutschland zittert mal wieder. Am Dienstag veröffentlicht die OECD die Ergebnisse der aktuellen Pisa-Studie. Doch warum sind alle so auf die bekannteste aller Bildungsstudien fixiert? Schließlich ist nicht einmal gesichert, dass sie misst, was sie zu messen vorgibt.
Am kommenden Dienstag wird die OECD in einer konzertierten Aktion, in Mexiko-Stadt, Tokio, Berlin und einigen anderen Hauptstädten der Welt, zum fünften Mal die Ergebnisse einer internationalen Pisa-Studie vorstellen. Ob sich die Fünfzehnjährigen in Deutschland von ihrem sechzehnten Platz in Mathematik und ihrem zwanzigsten in „Leseverständnis“ (2009) ein wenig weiter haben vorarbeiten können, wird die Frage sein, die dann die Öffentlichkeit zuerst bewegt, bevor danach die üblichen Probleme gewälzt werden: Ob das deutsche, dreigliedrige Schulsystem noch immer dazu führe, dass die Herkunft eines Schülers in hohem Maße über dessen Leistung entscheide, ob mit Migrantenkindern nunmehr halbwegs angemessen umgegangen werde oder ob die Studie überhaupt zu amerikanisch, zu „utilitaristisch“ angelegt sei und sie also, obwohl sie gemeinhin als „Bildungsvergleich“ gelte, mit Bildung sehr wenig zu tun habe.
Das alles ist, wechselnden Positionen für „Deutschland“ zum Trotz, seit mehr als zehn Jahren Routine – ebenso wie die sich daraus ergebende Forderung, man müsse noch viel mehr für die intellektuelle Leistungsfähigkeit der Heranwachsenden tun, denn „Bildung“ sei schließlich eine nationale Ressource.
Quelle: Süddeutsche Zeitung
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