Die A-B-C-Liste von Vera F. Birkenbihl
Schön, dass Du heute wieder dabei bist. Dabei, bei Deinem Weg zum einfachen Lernerfolg.
Heute zeigen wir Dir eine multisensorische Lernstrategie. Was ist denn eigentlich „multisensorisch“? Nach Deinem persönlichen Lerntyp-Test haben wir Dir eine E-Mail mit zu Dir passenden Lernstrategien gesendet. Erstmal zu dem von Dir bevorzugten Sinneskanal.
Multisensorisch bedeutet, dass die Lernstrategie alle Lern-Sinneskanäle anspricht. Das ist so genial, weil diese Strategien von jeder und jedem leicht angewendet werden kann. Eine Lieblingsstrategie von uns ist die A-B-C-Liste von Vera F. Birkenbihl. Wenn Du das Spiel „Stadt, Land, Fluss“ kennst, dann wird Dich diese Strategie heute daran erinnern.
So sieht sie aus, diese A-B-C-Liste – einfach und so wirkungsvoll – legen wir los
Sehr simpel – es steht einfach das A,B,C am linken äußeren Rand.
Deine erste Aufgabe
Deine erste Aufgabe ist: geh die Liste chronologisch, also von oben nach unten, Buchstabe für Buchstabe durch und schreibe zu jeder Zeile ein Substantiv (Nomen, Hauptwort, Namenwort) mit dem jeweiligen Anfangsbuchstaben.
Einfach, oder?
STOP – jetzt kommt eine Regel dazu: die Begriffe dürfen NICHTS miteinander zu tun haben.
Damit meinen wir, zum Beispiel, wenn in unserer Liste bei A = Apfel stehen würde, darf bei B nicht Birne stehen. Also, eine Obstart in der kompletten Liste und so weiter.
Und los … Führe diese Übung JETZT wirklich durch – hier ist die PDF-Datei zum Download, dann sparst Du Dir das ABC händisch auf ein Blatt zu schreiben ;-):
Drucke Dir diese Liste am besten gleich dreimal (oder mehr) aus. Wir machen gleich mehrere Übungen damit!
Na, wie ist es Dir gelungen – war es einfach oder schwer – ging es schnell oder hat es länger gedauert?
Wenn Du die Aufgabe sehr ernst genommen hast, wovon wir ausgehen ;-), dann war es schwer und es hat schon einige Zeit beansprucht. Behalte diese Liste bitte bei Dir, denn Du kannst sie noch viele weitere Male verwenden.
Grundsätzlich wichtig war diese Übung allerdings, um Dir die Wirkung und Funktion dieser Strategie zu erklären.
Mit dieser Übung haben wir Deine normale Hirn-Tätigkeit unterbrochen. Das heißt, Deinen normalen Denkprozess gestört.
Wir denken immer in Erinnerungen und Verbindungen, im Beispiel gerade bedeutet das: von einem Begriff zum nächsten. Und wenn Du Dir gedacht hast: „ach, ne, das gehört ja zusammen und darf ich nicht verwenden“, bist Du auf diesem „Gedankenweg“ weitergegangen und hast irgendwann einen Begriff mit dem gesuchten Anfangsbuchstaben gefunden. Das bedeutet auch, dass die Begriffe in Deiner eben geschriebenen Liste doch zusammenhängen 😉 … Irgendwie über drei Ecken.
Diese ganz natürliche Gehirnfunktion unterstützt diese Liste so richtig genial. Je öfters Du diese Strategie anwendest, sogar immer mehr, immer besser und immer schneller.
So, jetzt kommen wir zur „richtigen und absolut effektiven Anwendung“ dieser Technik.
Deine zweite Aufgabe
Deine zweite Aufgabe mit dieser nicht nur multisensorischen, sondern auch multifunktionellen Liste, ist: überlege Dir jetzt, wie viele verschiedenen Baumarten Du kennst. Überlege kurz und nimm eine Zahl „aus dem Bauch heraus“. Das bedeutet, zähle jetzt NICHT in Gedanken, die verschiedenen Baumarten auf, die Du kennst, sondern aus dem Gefühl heraus: wie viele weißt Du. Diese Zahl schreibst Du über Deine nächste ABC-Liste.
So und los gehts …
Wandere mit Deinen Augen immer über die Buchstaben, während Du überlegst und, wenn Dir eine Baumart einfällt, trägst Du diese zu dem jeweiligen Anfangsbuchstaben ein. Natürlich darfst Du jetzt auch mehrere Arten pro Zeile – also mit dem gleichen Anfangsbuchstaben – eintragen. Und springe jetzt gerne in der Liste – diese Aufgabe musst Du nicht chronologisch durchführen.
Viel Spaß!
Na, wie viele verschiedene Baumarten hast Du gefunden? Natürlich darfst Du auch die verschiedenen Obstbaumarten verwenden 😉 … Waren es mehr als Du angenommen hast oder weniger? Das Standard-Ergebnis ist, dass Du deutlich mehr findest, als Du ursprünglich annimmst. Warum? Weil zum einen die Eintragungen von Dir zu den Verbindungen Deines gespeicherten Wissens führen und zum anderen auch die Buchstaben deutlich dazu beitragen.
FAZIT: Diese ABC-Strategie eignet sich klasse für jede Art von Brainstorming.
Und diese Liste kann noch mehr ….
Deine dritte Aufgabe
Die dritte Aufgabe dreht sich jetzt um ein theoretisches Thema, das bedeutet, irgendein Thema, dass Du gerade bearbeitest, lernst oder ähnliches. Als Beispiel nehmen wir jetzt mal kurz das Thema „Müll“.
Jetzt kommt (natürlich ;-)!) wieder die ABC-Liste ins Spiel. Auch jetzt darfst Du in dieser Liste springen. Immer, wenn Dir ein Stichwort/Begriff zu diesem Thema einfällt, dann schreibst Du es in die jeweilige Zeile.
In unserem Beispiel „Müll“ könnte das so aussehen – siehe rechts.
Nimm jetzt ein Thema aus Deinem aktuellen „Lernstoff“ und setze es um. Du wirst merken, wie genial die Liste dabei funktioniert.
Auch hier wirkt wieder die Unterstützung der normalen Gehirnfunktion – das denken in Verbindungen und Erinnerungen. Zusätzlich wird es Dir so
gehen, dass Du bei jedem Begriff, den Du einträgst, automatisch darüber nachdenkst, warum dieser Begriff dazu gehört, was er mit diesem Thema zu tun hat, was dieser Begriff bedeutet und so weiter. Dadurch gibst Du intuitiv den Lernstoff in Deinen eigenen Worten wieder – eigene Worte bedeutet auch, dass Du das Thema verstanden hast. Natürlich ist es bei dieser Liste auch erlaubt noch mal im Buch oder ähnlichem nachzuschauen. Sich Dinge einfach noch einmal durchzulesen, zu recherchieren und so weiter. Toll, oder? Wir finden diese Technik immer wieder genial – so einfach, wie sie ist und so extrem wirkungsvoll. In dieser Form eignet sich die Liste auch super um etwas Gelerntes zu wiederholen.
Deine vierte Aufgabe
Ja, wir sind immer noch bei dieser einen Technik 😉 und wir setzen jetzt noch eins drauf.
Nimm Deine letzte Liste – die mit dem theoretischen Thema – und Deine allererste Liste. Die Liste, die Du zu Beginn erstellt hast, in der der eine Begriff nichts mit dem anderen zu tun hat.
So, jetzt kurbeln wir Deine Kreativität an.
Gehen wir das Ganze an unserem Beispiel rechts durch:
Bei „A“ steht in unserer Müll-Thema-Liste „Abfuhr“. Bei unserer Liste der „unabhängigen Begriffe“ steht bei „A“ = „Auto“. Na, das lässt sich leicht verbinden: damit die Müllabfuhr bei uns reibungslos und schnell funktioniert, gibt es verschiedene Müll-Autos. Gehen wir zu „B“ – hier haben wir in der „Müll-Liste“ zum Beispiel „Batterien“ stehen und in unserer „unabhängigen Liste“ = „Bar“. Uih, das ist schon etwas anspruchsvoller. Wie könnten wir das verbinden? Ach ja, zum Beispiel so: in Supermärkten stehen öfters Sammelboxen für Batterien, in Bars habe ich diese allerdings noch nie gesehen….
Und so weiter.
Das bedeutet, Du verknüpfst diese beiden Listen miteinander. Bestimmt kommst Du bei einigen Begriffen auf ganz interessante Hintergründe Deines Lernthemas, oft entstehen auch Fragen und die Lust weiter zu recherchieren.
Hintergrund und Sinn dieser kreativen Übung ist: Du vertiefst das Thema extrem, bildest neue Verknüpfungen und Verbindungen, und somit ist der Zugriff auf diese Inhalte in Deinem Gedächtnis deutlich schneller, flexibler und zuverlässiger.
Genial, oder?
Deine Aufgabe für die nächsten 3 Tage: setze diese Liste in den verschiedensten Bereichen einfach ein und merke, wie schnell und einfach dadurch das Lernen wird.
Ganz viel Spaß und Erfolg dabei!
Viele Grüße
Deine
Alexandra und Michael
P.S.: Hier ist noch mal die Abc-Liste zum Download: ABC-Liste