Use it or lose it
Weltwissen und Lebenserfahrung
Das Weltwissen und die Lebenserfahrung, die sogenannte kristalline Intelligenz, wachsen im Laufe des Lebens.
Dabei ist es wie bei einem guten Obstbaum: im hohen Alter kann man die besten Früchte ernten.
Deshalb lernen Ältere sinnvollen Stoff auch besser als Junge, weil sie auf Vorwissen aufbauen können.
Demgegenüber steht der Begriff „fluide Intelligenz“ für die Fähigkeit, neue Probleme zu lösen und sich in neuen Situationen schnell zurechtzufinden.
Dabei ist besonders der präfrontale Cortex betroffen. Doch dieser ist stark vom Abbau im Alter betroffen.
Hierbei sind junge Menschen im Vorteil.
Dabei fand man heraus, dass die fluide Intelligenz sich mit einem Training des Arbeitsgedächtnisses steigern lässt.
Deshalb können ältere Menschen ihre geistige Beweglichkeit definitiv kontinuierlich steigern und trainieren.
Lernen im Alter
Das Lernen ist, entgegen der landläufigen Meinung, auch noch im hohen, genau so wie im Jugendalter möglich.
Dabei heißt das Zauberwort „Lebenslanges Lernen“. Lernen kann man immer. Und jede/r kann alles lernen. Wenn er/sie will. Und das unabhängig vom Alter. Und über adäquate Lernmethoden verfügt.
Für eine Studie absolvierten zehn über 67 jährige und zehn Jugendliche die gleiche Aufgabe: auf einem Bildschirm erschienen nacheinander verschiedene Serien von sechs Buchstaben und zwei Zahlen in jeweils unterschiedlicher Reihenfolge.
Für die Probanden bestand dann die Aufgabe darin, sich bei jedem Durchgang nur die beiden Zahlen zu merken.
Dieser Test wurde an acht Tagen wiederholt, die Forscher testeten dabei, ob sich die Testpersonen in dieser Zeit verbessern würden.
Das Ergebnis war, dass sowohl die älteren sowie die jüngeren Teilnehmer sich signifikant verbesserten. Und das etwa gleich schnell.
Zusätzlich wurden im Hintergrund zu den Zahlen und Buchstaben hellere Punkte auf hellem Grund angezeigt.
Und diese bewegten sich jeweils nach einem Durchgang.
Diese waren jedoch für die eigentliche Aufgabe irrelevant.
Doch die älteren Semester bemerkten dies zusätzlich zu der eigentlichen Aufgabe.
Dabei ist als Fazit zu ziehen das das ältere Gehirn zwar genau so lernfähig ist wie das Jüngere – es nimmt jedoch zu viel auf.
Und das führt dazu, dass die Stabilität der gespeicherten Daten beeinträchtigt
werden kann.
Die Gute Nachricht dazu: Die Fokussierung auf relevante Daten lässt sich trainieren.
Und das dürfen ältere Menschen vermehrt machen.
Use it or lose it
Wirft man den Blick auf ältere, lernende Menschen, fällt einem unter anderem Charlie Chaplin ein.
Dieser dachte nie daran sich zur Ruhe zu setzen.
So wurde er mit 70 Jahren noch mal Vater. Er besann sich jedoch nicht nur auf die Familie sondern stürzte sich auch in die Arbeit.
Dabei drehte er mit 78 Jahren seinen ersten Farbfilm als Regisseur.
Er sprühte vor Lebenslust, Scharfsinn und Esprit – bis ans Lebensende.
Und so sollten wir alle alt werden.
Denn Rentner, die lethargisch auf dem Sofa sitzen und ihren Geist erlahmen lassen schaden ihrer mentalen Verfassung.
Charlie Chaplin ist nie tatterig geworden, weil er bis ans Lebensende kreativ und offen für Neues war.
Ein Vorbild für uns alle!
Eine schöne Zeit
wünscht
Ihr
Michael Müller
Lerncoach, Gedächtnistrainer und Autor
Lerncoach- und Azubi-Coach-Ausbilder