Niemand braucht Prüfungsangst zu haben
Zu wenig Angst ist lebensgefährlich. Zu viel Angst macht krank.
Ohne Angst würden wir nicht lange existieren, sagen die Experten.
Mit Angst können viele aber auch nicht leben.
Viele Menschen leiden unter Angststörungen, es ist die mit Abstand häufigste psychiatrische Erkrankung.
Dabei zeigen Kinder und Jugendliche, die unter Prüfungsängsten leiden, spezifische Denkmuster, die die Angst und Hilflosigkeit verstärken.
Prüfungsängste bei Kindern und Jugendlichen
Sehr viele Kinder und Jugendliche mit Prüfungsängsten zeigen ganz spezifische Denkmuster.
1. So überschätzen sie die Schwierigkeiten einer Prüfung,
2. sie unterschätzen ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten und sie
3. überschätzen die Folgen eines Misserfolges.
1.)
Wir Menschen neigen im allgemeinen dazu, uns anfallende Aufgaben immer als besonders schwierig vorzustellen.
Dann ist die Prüfung besonders schwer zu schaffen und viele stellen sich vor, dass ihnen es, mit ihren begrenzten Mitteln, nicht gelingt.
Die Prüfung liegt vor ihnen wie ein großer unbezwingbarer Berg.
2.)
Viele Kinder und Jugendliche neigen dazu, sich gedanklich stets abzuwerten.
Sie haben keine gute Meinung von sich selber.
Stattdessen sinkt ihr Selbstbewusstsein massiv und sie geben sich für viele anfallenden Dinge die Schuld.
Sie erinnern sich nicht an die eigenen Möglichkeiten und Stärken.
Und geraten in einen Negativkreislauf, der sie sukzessive in Apathie und Resignation stürzt.
3.)
Die Kinder und Jugendliche denken daran, dass falls sie einen Misserfolg in der Prüfung erleiden, die Eltern, Freunde und Bekannte sie dann nicht mehr leiden mögen würden.
Sie dann also mit Missachtung und Ablehnung strafen würden. Daraus würde dann die völlige Isolation und die Nicht – Zugehörigkeit zur Gemeinschaft führen.
Was hilft bei Prüfungsängsten?
a.) Gute Prüfungsvorbeitung
Wenn die Kinder und Jugendlichen gut vorbereitet in die Prüfung gehen, fühlen sie sich gut „gerüstet“ und sie entspannen sich deutlich. Viele Interessante und vielfältige Lernstrategien helfen enorm.
Passt dann noch der Lernplan zum Lerntyp, so wird das erfolgreiche Abschneiden deutlich wahrscheinlicher.
b) Postive Ziele ausmalen
Wichtig ist, dass sich die Kinder und Jugendlichen vorstellen, wie großartig die Prüfung ablaufen wird. Also wie sie auf jede Frage eine Antwort wissen und sie dabei lässig die Prüfung mit Bravour lösen
c) Prüfung simulieren
Durchaus hilfreich ist es, die Prüfung schon einmal vorzeitig durchzuspielen.
Dabei erhalten die Kinder und Jugendlichen ein Gefühl dafür, wie die Prüfung ablaufen kann und sie gewinnen an Sicherheit.
d) Entspannungstechniken,
wie progressive Muskelrelaxation (Muskeln werden nacheinander an. – und entspannt), helfen deutlich gelassener die Prüfung zu bestreiten.
Ebenso empfehlen wir auch Atemtechniken, die sofort zu einer Entspannung führen.
Zum Beispiel die „Zähl-Atemtechnik“: dabei zählen die Schüler*innen beim Einatmen bis vier, anschließend wird die Luft im Körper gehalten – es wird bis zwei gezählt. Das Ausatmen folgt mit dem Zählen bis sechs.
Diese Übung darf mehrere Male wiederholt werden und führt sofort zur Entspannung.
e) Gute Ernährung
Um während der Prüfungszeit fit zu sein, benötigt der Körper viel Energie. Das Gehirn braucht viele Nährstoffe damit ein klarer Kopf gewährleistet wird.
Ideal sind Vollkornprodukte, Obst und Gemüse und ganz viel Flüssigkeit (Wasser, Tee oder Fruchtsaftschorlen).
f) Pausen
Pausen einhalten hilft enorm dabei ausgeglichener und wachsamer zu sein.
Denn der Lernstoff wird in den Pausen ins Langzeitgedächtnis „geschaufelt“.
Werden diese eingehalten, ist der Lernerfolg nah.
Fazit:
Sehr viele Menschen leiden unter Prüfungsängsten.
Dies muss definitiv nicht sein. Denn werden die hier genannten Punkte eingehalten, dann gelingt die Prüfung leicht.
Und dann ist Lernerfolg so einfach!
Herzlichst
Ihr
Michael Müller
Lerncoach, Gedächtnistrainer und Autor