6 Tipps wie Sie als Lehrer einen sympathischen, kompetenten und nachhaltigen Eindruck bei ihren Schülern machen.
In spätestens 90 Sekunden bilden sich Schüler ein Urteil darüber, ob sie einen Lehrer sympathisch oder unsympathisch finden.
Oft ist es so, dass die Klasse sich zunächst ruhig verhält um dann kurze Zeit später deutlich lauter zu werden.
Die Klasse wartet dann ab, wie der Lehrer auf den Geräuschpegel reagiert und welche Schlüsse er daraus zieht.
Reagiert er etwa ruhig und zielgerichtet und spricht direkt den Verursacher an, so hat er zumeist schon „gewonnen“ und erobert die Zuneigung der Klasse.
Er hat den „Test“ bestanden und gilt als ruhig und belastbar.
Im negativen Fall jedoch „verspielt“ er jeglichen Bezug zu den Schülern und hat „verloren“.
Mit diesem Lehrer scheint es ein leichtes zu sein Späße auf dessen Kosten auszutragen.
Er zeigt scheinbar keine Grenzen auf, deshalb wird er auch nicht als Autorität wahr genommen.
Es sind nicht nur die oben genannten Merkmale für den ersten und oft bleibenden Eindruck verantwortlich, sondern es wirken eine Fülle von Sinnesreizen wie Gestik, Mimik, Geruch und der Sprachfluss in das Gesamtbild ein.
Spricht der Lehrer flüssig und blickt dabei seinen Gegenüber offen und ehrlich an, wird er eher als intelligent und souverän eingestuft.
Ist das Gegenteil der Fall, dann wird er für nicht kompetent und als schwach eingestuft.
Hat die Sympathie zum Lehrer einen Einfluss auf das Lernverhalten der Schüler?
Besteht nun bei den Schülern eine Antipathie dem Lehrer gegenüber, sinkt auch die Motivation und es entsteht eine reduzierte Lernbereitschaft.
Aggression und Agonie halten Einzug.
Der Lehrer wiederum spürt die Haltung des Schülers und reagiert mit Ablehnung.
Auf diese Projektion reagiert der Schüler negativ und ein nicht enden wollender unproduktiver Kreislauf entsteht.
Diesem Schüler bleibt dann nur noch darauf zu hoffen, dass im nächsten Jahr ihn ein anderer Lehrer unterrichten möge.
Der Lehrer versucht natürlich professionell und rational sein Handeln zu bewerten und reagiert oft nicht auf psychosomatische Anzeichen, die schleichend überhand nehmen und sich etwa mit Kopf.- und Bauchschmerzen bemerkbar machen.
Er macht wie gewohnt weiter und wundert sich teilweise über die anfallenden Beschwerden.
Auswege aus dem Dilemma
Anziehungskraft und Sympathie lassen sich zu einem großen Teil beeinflussen.
Sympathie ist eine Art selbsterfüllender Prophezeiung. Glauben wir, dass uns ein anderer Mensch mag, dann verhalten wir uns demjenigen gegenüber meist automatisch freundlicher und wärmer, mit dem Effekt, dass uns unser Gegenüber anschließend tatsächlich mehr mag.
Dies ergibt natürlich auch umgekehrt seinen Sinn: Erwarten wir, dass uns unser Gegenüber nicht mag und ablehnt, dann verhalten wir uns reserviert und kühl.
Erinnern wir uns nun daran, dass wir es selbst in der „Hand“ haben wie wir wahr genommen werden, so liegt es an uns einige Dinge „anzubieten“ um, wie in diesem Fall, Schülern gegenüber sympathisch zu wirken.
Deshalb ist es wichtig, dass Sie folgende 6 Tipps anwenden um als Lehrer sympathisch und kompetent zu wirken.
6 Tipps wie Sie noch sympathischer ankommen
- Bleiben Sie positiv und loben sie die Schüler, wenn sie gute Leistungen erbracht haben. Ermutigen Sie sie bei negativen „dran“ zu bleiben und sich von „schlechten“ Ereignissen nicht abschrecken zu lassen.
- Halten Sie die Schüler an, über sich zu sprechen. Sie werden sehr viel beliebter wahr genommen, wenn sie ruhig und interessiert zuhören. Stellen sie Rückfragen, dann wird es ihnen der/die Schüler/in danken.
- Zeigen Sie sich nicht immer „allwissend“! Es macht Sie deutlich interessanter, wenn Sie auch mal „nachfragen“ und hören was Ihnen die Schüler Wissenswertes zu sagen haben.
- Stellen Sie Gemeinsamkeiten mit den Schülern her. Dies wiederum macht Sie„greifbarer“, „näher“ und leichter „erreichbar“.
- Geben Sie auch kleine Fehler zu. Auch diese „Schwächen“ dankt Ihnen der Schüler damit, dass er Sie mehr in „sein Herz“ schliesst.
- Wiederholen Sie im Gespräch die letzten 3 Worte ihres Gegenübers. Achten Sie jedoch darauf, diese nicht zu inflationär zu gebrauchen, denn sonst verpufft die positive Absicht.
Fazit :
Lehrer haben es selbst in der Hand auf die Schüler sympathisch zu wirken. Sie dürfen dabei einige wichtige Dinge beachten.
Achten Sie darauf sehr gut zuzuhören, nachzufragen, kleine Fehler zuzugeben, eventuell Gemeinsamkeiten herauszustellen, ehrlich an der Meinung des Schülers interessiert zu sein und dem Schüler durch die Wiederholung der letzten 3 Worte zu verstehen geben, dass ein großes Interesse an seiner Meinung besteht, dann wirken Sie bei den Schülern sympathisch und es gelingt Ihnen deutlich leichter Wissen zu vermitteln.
Beachten Sie bitte auch, dass alles was wir aussenden irgendwann auf uns zurück fällt!
Haben Sie eine gute Zeit!
Herzlichst
Ihr
Michael Müller
Lerncoach für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
Kinder- und Jugendcoach
Lerncoach- und AZUBI-Coach-Ausbilder
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