Lehrer „under pressure“
„Dann werden Sie schon sehen…“
Wie Eltern Lehrer unter Druck setzen
Viele Lehrer haben ihre Berufung zum Beruf gemacht und sind Lehrer geworden.
Mit reichlich Freude und dem Wissen darum eine wirklich sinnvolle Tätigkeit auszuüben, sind sie euphorisch und voller Tatendrang an die Aufgabe heran gegangen.
Leider jedoch wird, aus ihrer Sicht, die Ausgangslage zunehmend durch die Eltern der Kinder getrübt, denn müssen sie sich doch in letzter Zeit zunehmend mit „Banalitäten“ herum ärgern.
So wird zum Beispiel vonseiten der Eltern moniert, dass nicht der richtige Platz für den Sprössling gefunden wurde.
Oder ob der Nachbar den richtigen Einfluss aufs Kind habe, ferner ob die Punktzahl etwa bei der Klassenarbeit korrekt sei oder die Wissensvermittlung adäquat sei und so weiter.
Fehlende Autorität
Insgesamt besitzen die Lehrer, im Gegensatz zu früher, nicht mehr die uneingeschränkte Autorität. Dies ist sicher in Ordnung.
Nur ist die Entwicklung teilweise dahin gegangen, dass Eltern die Lehrer bei nicht erfüllen ihrer Forderungen teilweise massiv unter Druck setzen.
Oft genug genügt ein überkritisches Elternpaar, um den Lehrer total zu verunsichern.
Diese Eltern sind teilweise der Meinung, dass Schule ein Dienstleistungsunternehmen sei und demzufolge alle Lehrer immer den Wünschen der Eltern zu entsprechen hätten.
Dabei wird teilweise mit dem Anwalt gedroht um die eigene Sichtweise zu untermauern.
All dies führt dazu, dass ein Teil des Lehrerkollegiums sich enorm unter Druck fühlt.
Diese möchten nicht „negativ“ auffallen und entwickeln dadurch oft eine opportunistische Haltung, die ihnen selber und den Kindern schadet.
Lehrkräfte werden immer wieder attackiert, weil Eltern die individuelle Förderung ihres Kindes vermissen und dabei versuchen Gleichgesinnte unter der Elternschaft zu finden.
Die oft erlebte überbordende Kritik führt unter anderem dazu, dass Lehrer an der Spitze aller Burnout Statistiken stehen.
Hohe Rate an psychischen Problemen bei Lehrern
Dabei leiden sage und schreibe 30 Prozent der Lehrer unter psychischen Problemen.
(Studie des Aktionsrates Bildung im Auftrag der bayerischen Wirtschaft)
Natürlich ist das Verhältnis zu einigen Eltern nicht der alleinige Grund dafür. Doch spielt er sicherlich eine wichtige Rolle.
Eltern – Lehrer Verhältnis
Es besteht sehr oft ein angespanntes Verhältnis zwischen Lehrern und Eltern.
Die Eltern sind dabei der Ansicht, dass die Schule zu viele Aufgaben auf die Familien ablädt.
Dagegen finden viele Lehrer, dass Eltern nicht wissen, wie man Kinder aufzieht.
Dabei ist das gegenseitige Zuschreiben von Erwartungen und Verantwortung alt und nicht zielführend.
Fruchtbarer Dialog zwischen Eltern und Lehrern
Der wichtigste Lösungsansatz lautet „miteinander reden“.
Eltern und Lehrer dürfen dabei die Problemsituationen offen darlegen und gemeinsame Lösungsstrategien erarbeiten.
Dabei bieten Elternabende, Elternsprechtage und allgemeine Sprechstunden eine gute Gelegenheit sich gewinnbringend auszutauschen.
Wichtig dabei ist, dass der gute Kontakt zwischen Lehrern und Eltern schon vor dem Entstehen etwaiger Problemsituationen hergestellt ist.
Den Kindern darf ein respektvoller Umgang miteinander vorgelebt werden.
Beide Parteien haben dabei einen „Vorbild Charakter“.
Sehr hilfreich ist es auch, wenn die Eltern ab und zu im Unterricht hospitieren um „aus erster Hand“ wertvolle Informationen zu erhalten.
Zusätzlich fördern gemeinsame Schulaktivitäten, Ausflüge und Feierlichkeiten ein „freundliches Miteinander“
Fazit :
In den meisten Fällen funktioniert die Beziehung zwischen Eltern und Lehrern einwandfrei.
Sie ist getragen von gegenseitiger Wertschätzung und Anerkennung.
In den wenigen Fällen wo sie angespannt und schwierig ist, empfiehlt es sich von beiden Seiten den Dialog mit dem Gegenüber zu suchen und respektvoll und anerkennend aufzutreten.
Oft ist sehr hilfreich Fortbildungen und Supervisionen zu nutzen um den Fokus wieder darauf zu richten auf das wirklich zählt:
Das Wohl des Kindes.
Und das dürfte Ansporn genug sein um gewisse Ressentiments zu vergessen und sich voller Elan produktiv und authentisch auszutauschen und anzunähern.
In diesem Sinne,
wünsche ich eine schöne Zeit!
Herzlichst
Ihr
Michael Müller
Ausbilder zum Lerncoach und Azubi-Coach
Kinder- und Jugendcoach
zertifizierter Lerncoach