Leidenschaft, Eigenverantwortung und Lust, die Welt gemeinsam zu gestalten
Leider erleben wir in unseren Seminaren immer wieder, dass vielen Schülern in der Schule und im Elternhaus abgewöhnt wird, Phantasie, Leidenschaft, Eigenverantwortung und die Lust die Welt zu gestalten, zu entwickeln.
Nach wie vor wird Begabung in der Schule mit einer guten Schulnote verwechselt und die analytisch-kognitiven Fähigkeiten geraten in den Mittelpunkt. Der eigentliche Schatz, den wir fördern müssten, ist die Begeisterung am eigenen Entdecken und Gestalten, das Tüftlertum, die Leidenschaft, sich mit etwas Bestimmtem zu beschäftigen. Immer mehr Kinder haben, auch weil es von Lehrern und Eltern gefordert wird, sich auf die anfallenden Aufgaben fokussiert die von ihnen erwartet werden und vernachlässigen oder verlieren endgültig die Gabe, Emotionen und Phantasie beim Lernen einzusetzen.
Den Eltern wurde dabei schon durch ihre Lehrer aufgezeigt, dass mit der Schule der „Ernst des Lebens“ beginnt und nur durch harte „Arbeit“, „Disziplin“ und „Fleiß“ Schule erfolgreich wird. Egal wie der Unterricht aussieht gilt es mit diesen „Attributen“ das Ziel, welches heißt ein gutes Zeugnis zu erhalten, zu erreichen.
Diesem Ziel wird alles andere untergeordnet. Schülern dessen zum Beispiel vorrangiger Lernkanal vom Lehrer nicht bedient wird und die sich deshalb nicht wie gewünscht, konzentrieren können, fallen vom „Förderband“ der Institution und erhalten zusätzlich noch eine Diagnose wie z. B. LRS, Dyskalkulie, AD(H)S, auditive Wahrnehmungsstörung usw.
Puuh! Wir brauchen Alternativen! Schüler sollten wieder mit Spaß und Freude lernen. Dazu benötigen wir eine grundlegende Änderung der Lernmethode, welche heute noch, wie vor hundert Jahren, vermittelt wird.
Wir dürfen davon weg kommen den Kindern den Lerninhalt auf nur eine spezielle Methode, ohne Leidenschaft und kaum spür – und begreifbar beizubringen.
Dabei beginnt die eigentliche Aufgabe in den Köpfen der Erzieher, denn was ist es was es wirklich zu vermitteln gilt? Ist es wichtiger eine komplizierte Matheaufgabe lösen zu können oder auf einen hohen Baum zu klettern? Was ist also Erfolg und Talent?
Kinder lernen nur dann nachhaltig, wenn das Gelernte „unter die Haut“ geht, es also spannend und interessant ist.
So sollte Lernstoff und auch Werte wieder vermittelt werden.
Zusätzlich lieben es die Kinder, wenn sie sich gemeinschaftlich mit einer Thematik beschäftigen und eine Lösung im Team entwickelt wird.
Positiv festzuhalten ist dabei, dass sich immer mehr Lehrer, Eltern und Institutionen auf den Weg machen, Alternativen für das jetzige System zu finden und diese umzusetzen.
Das stimmt mich positiv und ich freue mich, wenn endlich ein neuer Ansatz gefunden wird, zu unterrichten und zu lehren.
Herzliche Grüße
Michael Müller