Erstmal macht sich vielleicht Erleichterung breit – weil wir immer die „Schuldfrage“ klären
Das hören wir in unseren Eltern-Seminaren und Eltern-Coachings immer wieder. Ursprünglich wurden sie von der Lehrerin oder dem Lehrer auf die Auffälligkeiten ihres Kindes hingewiesen. Dann rollt die „Test-Lawine“. Das Kind darf verschiedene Tests, eventuell sogar bei verschiedenen Spezialisten absolvieren. Mit dem Ergebnis: – LRS – ja, ihr Kind hat eine Lese-Rechtschreib-Schwäche – ärztlich bestätigt.
Somit ist jetzt klar, ihr Kind bekommt den „Lese-Rechtschreib-Schwäche-Stempel“ in der Schulakte, erhält mehr Zeit und auch eine andere Form der Benotung. Das fühlt sich erstmal gut an. Die Eltern bekommen somit gesagt, LRS ist eine Krankheit und jetzt gibt es die Möglichkeit der Förderung. Eine Förderung, die, wie in meinem letzten BLOG-Artikel veröffentlicht, oft ein Jahr oder länger läuft. Das Kind darf auf Freizeit verzichten, klar, Prioritäten setzen. Die Eltern auch – denn diese Schwäche steht jetzt noch mehr im Fokus als je zuvor. Vor allem auch deswegen, weil diese Lese-Rechtschreibschwäche sich nicht nur in Deutsch sondern oft auch in den Fremdsprachen zeigt. Ja, sogar in Mathematik. Unserer Erfahrung nach ist das völlig logisch. Oft können die „LRS-Klienten“ super logisch rechnen, nur bei den Sach- und Textaufgaben hapert es. Warum? Was sind Textaufgaben? Genau, es sind kleine Geschichten, die sich der Lernende im Kopf vorstellen darf. Wird allerdings der visuelle Sinneskanal auch in diesem Fach nicht angewendet, dann gibt es dazu auch keine Geschichte beziehungsweise Film im Kopf. Erkennbar ist das oft daran, dass zwar gerechnet wird, der Kontrollierende allerdings den Eindruck hat, dass die Zahlen willkürlich verwendet und damit gerechnet wurde – ohne Sinn und Verstand. Klar, oder?
[Tweet „Und warum ist es für Ihr Kind schlecht, wenn es die Diagnose „LRS “ gesagt bekommt?“]
Ich bin anders und habe ein Problem:
Das ist eine sehr traurige Folge von dieser Aussage „Du hast Lese-Rechtschreib-Schwäche„, denn die Kinder empfinden sich als „nicht normal“ – anders – auffällig und vor allem sie müssen eine Förderung in Anspruch nehmen. Am Nachmittag, wenn alle anderen zum Fußball, Tennis, Schwimmen gehen oder sich mit Freunden treffen. Ein trauriges Erlebnis hatte ich in einem Coaching. Andrea, 4. Klasse, saß sehr traurig vor mir und sagte: „…. jetzt schreibe ich das Wort mindestens schon 100 Mal in der Förderstelle und dann ist es im Diktat trotzdem falsch….“ Es war herzzerreißend diese Aussage von einem kleine, cleveren Mädchen. Warum ist das so? Weil in dieser „LRS-Förderstelle“ (puuuhhh, ich mag dieses Wort gar nicht schreiben – wird hier die LRS gefördert??) von Andrea einfach die gleiche Strategie wie in der Schule angewendet wurde. Die gleiche und leider erfolglose Strategie. Bei ihr war es mir extrem wichtig jedes Wort wirklich nur einmal anzusprechen und zu visualisieren. Das Strahlen in Ihrem Gesicht, als sie am Ende unserer Sitzungen, alle Wörter immer richtig schrieb, kann sich jeder vorstellen, oder? Und da ist es wieder – mein Gefühl, warum ich diesen „Job“ ausübe. 🙂
Mehr Zeit und andere Beurteilung:
Mehr Zeit für die Tests und Prüfungen hört sich im ersten Moment sowohl für die Eltern als auch für das Kind super an. Und dann kommt der Punkt, an dem die Mitschülerinnen und Mitschüler anfangen, diese Sonder-Behandlung in Frage zu stellen. Ja, sogar darauf rumzureiten, wir haben das sogar von den fairsten Mitschülerinnen und Mitschülern gehört. Ich würde sagen, dass ist menschlich. Es gibt diese Aussagen „Kinder sind ehrlich und dadurch manchmal grausam“ und „Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen“. Was ich damit sagen möchte ist, dass diese im ersten Moment erleichternden Maßnahmen sich ins absolut unangenehm Negative ändern kann.
Ich bin krank, ich habe diese Diagnose – da steht es:
Das ist eine der schlimmsten Folgen für uns. Sehr viele Kinder, ja, ich möchte behaupten ca. 85% der angeblichen „Lese-Rechtschreib-Schwäche-Patienten“ geben sich auf. Wenn doch schon der Arzt feststellt, dass ich Lese-Rechtschreib-Schwäche habe, dann kann ich da nichts machen. Das ist eben eine Krankheit. Schrecklich, dass dann eine Form des Zurücklehnens erfolgt. Es wird keine neue Strategie ausprobiert, nicht hinterfragt, ob es da nicht doch eine Lösung gibt, tatsächlich auch nicht an eine Veränderung geglaubt.
Ich habe LRS – Lese-Rechtschreibschwäche:
Viele Kinder die zu uns kommen, behaupten sehr überzeugt und fest: „… ich habe LRS – Lese-Rechtschreibschwäche….“. Manche reißen die Augen auf, wenn wir sagen: „Wir sind uns 100%ig sicher, dass es LRS nicht gibt. Es ist ganz einfach, du verwendest einen Sinneskanal zum Rechtschreiben und Lesen, der dafür wenig geeignet ist. Das ist ungefähr so, als wenn ich mit der Sauerstoff-Taucherflasche auf dem Rücken, die fürs Tauchen super ist, Fußball spiele. Klar, spiele ich Fußball, nur, ich bin damit langsam, deutlich langsamer als die anderen und ich mache Fehler. Das Gewicht erschwert mir deutlich das Laufen und Schießen. Genau so ist es, wenn du versuchst nach dem Hören zu schreiben – das funktioniert nur sehr schlecht. Damit es einigermaßen funktioniert gehst du Regeln während des Schreibens durch. Dadurch musst Du ständig Deinen Schreibfluss stoppen und verlierst sogar den Überblick, welche Buchstaben du schon geschrieben hast.“
Bei vielen Kindern sitzt dieser „LRS-Stempel“ so fest, dass wir sehr stark an diesem einschränkenden Glaubenssatz arbeiten dürfen. Und an dieser Stelle sieht jeder, dass es noch andere Einflüsse auf das richtige Schreiben und Lesen (und Lernen überhaupt) gibt. Denn die beste Strategie nützt nichts, wenn ich tief im Inneren glaube: „Ich kann nicht schreiben, ich habe LRS“.
Woran erkennen Sie, das Ihr Kind nach dem Hören schreibt?
Hierzu habe ich verschiedene Tipps für Sie anhand derer Sie ganz leicht erkennen, ob Ihr Kind nach dem Hören schreibt:
1.) Bewegt Ihr Kind die Lippen beim Schreiben, d.h. sagt es sich das zu schreibende Wort vor?
2.) Achten Sie auf die Augenbewegung. Wenn Ihr Kind für Sie zum Beispiel ein Wort buchstabiert, dann achten Sie darauf, ob die Augen sich etwa in Ohr-Höhe befinden. Psychologen haben herausgefunden, dass ca. 85% der Rechtshänder beim auditiven Erinnern mit den Augen auf Ohr-Höhe nach links schauen. Bei Linkshändern ist es oft genau so. Tatsächlich stellen wir das bei unseren Klienten auch fest und, wenn es mal nicht die „Standard-Augenbewegung“ ist, finden die für den Klienten typische Augenbewegung heraus.
3.) Liest Ihr Kind ungern? Dann fragen Sie Ihr Kind, ob es seine eigene Stimme beim Lesen hört. Das ist bei allen Menschen so und bei den „auditiven Lesern“, die Buchstabe für Buchstabe lesen, ist die Konzentration sehr hoch auf das Lesen und nicht auf das Verstehen gerichtet. Da dies deutlich langsamer ist, als wenn Wort für Wort gelesen wird, kommt es dazu, dass die eigene Stimme gehört wird.
4.) Bestimmen Sie den Lerntyp Ihres Kindes (und Ihren ;-)!), anhand unseres kostenfreien Tests zur Feststellung des Lerntyps. Den kostenfreien Download finden Sie hier: Kostenfreier Download „Feststellung des Lerntyps“
Oh je, mein Kind schreibt nach dem Hören
Das ist vielleicht das Resultat der oben angegeben Tipps und: ALLES GUT! Es ist toll, wenn es so ist. Dann hat Ihr Kind einen super trainierten auditiven Sinneskanal, kann sich Gedichte und Texte super merken, Gesagtes oft Wort für Wort wiedergeben und sich zum Beispiel Melodien sehr leicht merken. Viele geniale Stärken und für die Rechtschreibung und das Lesen darf Ihr Kind die visuelle Strategie trainieren und das war es. Das ist sehr einfach möglich. Einen Tipp dazu finden Sie in diesem VLOG (kostenfreier Video-Tipp)
Noch mehr Mythen zu der angeblichen Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) – Einladung zum kostenfreien Webinar
Wir erleben, dass diese Diagnose mittlerweile nach dem Gießkannen-Prinzip verteilt wird, ja, wir haben oft den Eindruck, es handelt sich um eine sehr ansteckende Krankheit. Gerade deswegen haben wir ein KOSTENFREIES Webinar erstellt. Uns ist es immens wichtig, dass Kinder gestärkt in die Welt gehen, gerne in die Schule und sich Ihrer Ressourcen bewusst sind. Denn ein weiterer Nachteil dieser gestellten Diagnose ist, dass diese Schwäche dominiert. Die Kinder erscheinen sehr gedrückt. Sie trauen sich selten an neue Dinge heran. Und, wenn wir sie nach Ihren Ressourcen fragen, nach dem, was sie super können, egal ob in der Schule, im Sport, im Hobby oder ähnlichem, dann ist es sehr traurig, ein Kind vor sich sitzen zu sehen, dass sagt, ich kann nichts super. Und eine große Freude mit verschiedenen Techniken gemeinsam mit dem Kind ganz viele Stärken zu finden. Und da sind wir schon wieder bei einem einflussnehmenden Lernerfolgs-Faktor – den Ressourcen – auch sehr wichtig und interessant. Dazu gerne mehr in einem gesonderten Blog.
Zurück zu unserem kostenfreien Webinar – melden Sie sich gerne hier an: KOSTENFREIEN Webinar „Mythos LRS – Lese-Rechtschreibschwäche – so schreibt und liest jeder richtig und auch noch schnell!“
Wir haben uns für ein Webinar entschieden, weil wir so überregional ganz viele Eltern erreichen und jede Mama und jeder Papa bequem von zuhause über den PC daran teilnimmt.
Wir freuen uns sehr, dass Sie dabei sind und versprechen, es wird garantiert eindrucksvoll.
Sonnige Grüße
Alexandra Aldinger
P.S.: Hier geht es zur Anmeldung: KOSTENFREIEN Webinar „Mythos LRS – Lese-Rechtschreibschwäche – so schreibt und liest jeder richtig und auch noch schnell!“
Ist es nicht merk-würdig, dass Kinder, die wir uns nicht schämen, „Legastheniker“ zu nennen, viel komplexere Denk- und Handlungsprozesse als Rechtschreiben gut bewältigen, wenn sie nur in diesen Prozessen nicht DURCH UNTERRICHT BEHINDERTwerden?
Meine verstorbene Kollegin Hiltraud Prem hat immer – sehr treffend – die sogenannte Legasthenie als LEHR- und NICHT als LERNproblem bezeichnet.
Und sie hat das nicht nur so gesagt sondern sehr praktisch bewiesen.
ALLE ihr Schüler über die Jahre hinweg haben in einem Drittel der üblichen Zeit – also in 1/2 Jahr statt in 1 1/2 Jahren – RICHTIG = FEHLERFREI Lesen & Schreiben gelernt.
Dafür waren KEINE HAUSAUFGABEN nötig. Die Kinder waren aber so begeistert und interessiert, dass Frau Prem für Kinder, die freiwillig etwas machen wollten, Blätter bereitlegte.
Mit der PREM-Methode haben viele Mütter, bei deren Kindern die Schule versagt hatte, noch nachträglich auf einfache Weise richtig Lesen & Schreiben gelernt.
Ich habe den Brief eines Vaters gelesen, der berichtet, wie seine 5-jährige Tochter mit der PREM-Methode in zwei Stunden Lesen gelernt hat.
Es gab u.a. auch einen Schulversuch mit über 60 Lehrkräften der 1.Klasse aus Bayern, Hessen und Österreich. Alle bekundeten, dass dies ihr erstes stressfreies Schuljahr war und dass sie die PREM-Methode beibehalten.
Frau Prem hatte als Assistenten den Kasperl.
Man muss sich einmal vorstellen, wenn der Kasperl aus dem Setzkasten für das Wort „Blume“ das „F“ herausholte.
Da riefen alle Kinder: „Nein, Kasperl!“ und irgendein Kind hielt es nicht mehr aus und sprang auf unbd lief hin und gab dem Kasperl das „B“: „Das musst du nehmen!“ und alle lachten und waren hellauf begeistert bei der Sache.
Da wurden nicht einfach Buchstaben und Worte im Gedächtnis gespeichert, da war immer FREUDE & BEGEISTERUNG dabei.
Und die triffst du dann bei jeder ErINNERung in deinem INNEREN ein Leben lang wieder.
Wieviel QUAL wird doch heute oft beim Lernen mitgespeichert, und niemand beachtet es!
Wie gut wir schreiben oder rechtschreiben, das hat gar nicht soviel mit Rechtschreiben zu tun.
Wenn der Gedächtnisspeicher VON QUAL ÜBERQUILLT, wird man durch noch mehr Selbstquälerei im Rechtschreiben nicht besser.
Ich habe das auch deutlich an praktischen Beispielen der Ich-kann-Schule gezeigt.
Immer wenn ich FÜR PERSÖNLICHKEITSWACHSTUM GESORGT habe, konnten sogenannte Legastheniker sofort viel besser schreiben – ohne dass wir auch nur ein Wort geübt hatten.
Wenn wir also Persönlichkeitswachstum sorgen, wächst der Mensch über sich hinaus und wird seinen Aufgaben gewachsen.
Dann entsteht SOG-Wirkung und er fragt bald sogar nach schwereren Aufgaben.
Nach meiner Beobachtung können die sogenannten Legastheniker nicht schlechter sondern eher BESSER als die anderen rechtschreiben.
Sie sind nur zu FEIN begabt für unsere GROBE, PLUMPE DRUCK-Pädagogik; da ergreifen sensible TALENTE die Flucht und bringen sich in Sicherheit vor dem, was wir so ungeniert „Förderung“ nennen.
Wer mag, kann ja in meinem „LegastheNIE“-Buch noch mehr dazu lesen.
Ich wünsche jedenfalls allen, dass sie ihren Talenten treu bleiben, sie selbst stärken, mit ihnen wachsen und dann ZEIGEN KÖNNEN, WER SIE WIRKLICH SIND.
Franz Josef Neffe
Sehr geehrter Herr Neffe,
vielen Dank für Ihre Worte, die wir absolut unterstützen.
Neugierde wecken, Potenziale erkennen und vor allem Spaß haben öffnet „alle Kanäle“ und das Lernen sowie der Lernerfolg sind so einfach.
Herzliche Grüße
Alexandra Aldinger & Michael Müller