Oft wird vertraut und geglaubt – verständlich und schrecklich, weil es dann sehr oft dabei bleibt …
Gerade eben habe ich wieder einen Artikel zu LRS, der Lese-Rechtschreib-Schwäche gelesen und jedes Mal wieder bekomme ich das Gefühl, dass wir unsere Kinder krank machen. Wollen wir das wirklich?
Warum darf ich mir erlauben, diesen Artikel über die Mythen der Lese-Rechtschreib-Schwäche zu schreiben? Weil ich mit meinem Partner seit mehr als 5 Jahren ein Lernerfolgs-Unternehmen leite und wir in diesen 5 Jahren sehr viele Kinder, Jugendliche und auch Erwachsenen mit dem Thema LRS – Lese-Rechtschreib-Schwäche und Legasthenie in unseren Coachings und Trainings hatten.
Bestimmt bringe ich es so auf den Punkt:
Von außen sehen wir alle anders aus, warum glauben viele, dass wir innen alle gleich ticken/funktionieren?
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Was ich damit sagen will ist, dass wir alle unterschiedlich lernen. Und was ist denn Lernen überhaupt? Was nimmt Einfluss auf das Lernen? Wir nennen die Einflussfaktoren auch Lernerfolgs-Faktoren. Wenn diese beachtet und betrachtet werden, findet sich dort immer der Schlüssel.
Ich erinnere mich sehr gerne an eine Coaching eines Jungen in der 3. Klasse. Seine Mama stand an einem Nachmittag vor unserer Tür und sagte: „… ihr macht doch auch was für Kinder mit LRS, also mit Lese-Rechtschreib-Schwäche, oder…?“ Als ich mit „Ja, klar“ antwortete, sprudelte es sehr hektisch, ja, fast hysterisch aus ihr heraus: „…. die Lehrerin hat sie darauf hingewiesen, dass Julian wohl sehr wahrscheinlich eine Lese-Rechtschreib-Schwäche hätte. Er hätte 30 Fehler im Diktat und da wäre das ja völlig offensichtlich. Sie solle sich direkt an der LRS-Förderstelle in einem Nachbarort wenden.“ Das tat die Mama von Julian auch. Dort wurde, und das habe ich sowas von dick, mit den Ängsten der Mama gespielt: „stellen sie sich gleich darauf ein, dass sie jetzt zweimal pro Woche zu uns kommen. Allerdings sind unsere Plätze fast alle belegt, also, sie müssten sich schon gleich entscheiden. Das LRS-Training dauert mindestens ein Jahr.“ Als die Mama erwiderte: „… puh, zweimal pro Woche, ein Jahr lang, das ist heftig. Mein Sohn spielt leidenschaftlich Fussball und ich habe auch noch eine kleine Tochter…“, bekam sie als Antwort: „…da müssen sie eben Prioritäten setzen…“.
Das ärgert mich extrem
Puuhh, wenn ich das schreibe, merke ich, wie sauer ich innerlich wieder werde. Was wird hier mit der Mama tatsächlich gemacht und vor allem welche Wichtigkeit wird der angeblichen Lese-Rechtschreib-Schwäche hier eingeräumt – unglaublich.
Julian war für uns ein Coaching-Erlebnis der besonderen Art. Er war tatsächlich nur zu zwei Sitzungen bei uns. Die große Veränderung bei ihm lag in den Lernerfolgs-Faktoren „Ressourcen“ und „Lernstrategien“. Julian stand im Schatten seiner kleinen Schwester – eine Prinzessin, die kam und hatte sehr schnell alle Augen auf sich gerichtet. So süß, so taff, so keck – wirklich goldig. Und Julian im Schatten daneben. Sobald wir mit ihm in den Ressourcen-Aufbau gingen, strahlte er mit jeder Stärke mehr. Bei ihm nahmen wir als Übung ein gemaltes Fussballtor in das wir seine Stärken schossen. Dann kam das Thema Schreiben auf den Tisch. Klar, nicht gerade sein Lieblingsthema. Und als wir die ersten Wörter – es waren nur fünf – visualisierten, er merkte, cool, ich kann ja tatsächlich ein Foto von dem Wort mit meinen Augen/Gehirn machen und sogar wieder abrufen, strahlte er noch mehr. Zuhause visualisierte Julian noch einige Wörter und hing sie in seinem Zimmer auf – so einfach funktioniert „Schreiben lernen unterbewusst“. Nach ca. 2,5 Wochen stand das nächste Diktat bei Julian an – das bekamen wir allerdings erst im Nachhinein gesagt. Er hatte in diesem Diktat einen Fehler – einen! Auch wir waren völlig „von den Socken“, wow, das war eine richtig irre Veränderung und so toll. Denn durch diesen Erfolg wusste Julian, wie einfach er Ziele erreicht und er wollte davon noch mehr. Diese Glücksgefühle, der Stolz der Mama, die Überraschung im Gesicht der Lehrerin zu sehen. Das darauf folgende Diktat schaffte er sogar mit 0 Fehlern. Alles tatsächlich passiert und erlebt.
Gerade deswegen ist es mir und uns so wichtig sehr viele Eltern und Kinder zu erreichen, die angeblich LRS – Lese-Rechtschreib-Schwäche haben. Es gibt so viele Gründe, warum das Schreiben einem Kind, Jugendlichen oder Erwachsenen schwer fällt. Diese in die Schublade „LRS“ zu schieben ist völlig falsch. Es gibt die individuelle Lösung für jede und jeden – da bin ich mir absolut sicher.
Mythos LRS – Lese-Rechtschreib-Schwäche – kostenfreies Webinar
Sehr gerne lade ich alle Interessierten ganz herzlich zu unserem kostenfreien Webinar „Mythos LRS – Lese-Rechtschreib-Schwäche – So schreibt und liest jeder richtig und auch noch schnell!“ ein. Sehen und erleben Sie, wie richtig Schreiben und Lesen funktioniert, welche Lernerfolgs-Faktoren Einfluss darauf nehmen und erkennen Sie so den Schlüssel, wie Sie und/oder Ihr Kind lese-rechtschreibSTARK werden. Das Vortragsformat „Webinar“ hat den Vorteil, dass Sie es bequem von zuhause über Ihren Computer anschauen und kommentieren. Zusätzlich sind wir, Alexandra Aldinger und Michael Müller, im Chat persönlich für Ihre Fragen und Kommentaren da.
Ich freue mich auf Sie und ganz vielen zu zeigen, was in ihnen steckt.
Herzliche Grüße
Alexandra Aldinger
P.S.: Melden Sie sich hier zum KOSTENFREIEN Webinar „Mythos LRS – Lese-Rechtschreib-Schwäche – so schreibt und liest jeder richtig und auch noch schnell!“ an.
Sie sprechen mir aus der Seele! Danke für den tollen Artikel.
lg
Anja
Danke für das tolle Feedback. Das freut uns sehr. Sonnige Grüße Alexandra
Hallo Alexandra,
ein sehr interessanter Artikel. Bei meinen Jungs hat sich das Rechtschreib“problem“ auch durch alle Fremdsprachenfächer gezogen.
Ich habe es aber auch nie zum wirklichen Problem werden lassen und wir haben uns auf wichtigere Dinge konzentriert und es anscheinend aus dem Bauch heraus so gut ausgeglichen. Allerdings glaube ich auch, das wir ,wenn wir dich vor vielen Jahren gefunden hätten, ganz sicher bei dir gelandet wären 😉
Liebe Grüße Daniela
Hallo Daniela,
vielen Dank Dein Feedback. Das hört sich so an, dass Deine Jungs vermutlich die auditive Strategie sowohl für Deutsch als auch für die Fremdsprachen verwendet haben. Super finde ich, dass Ihr Euch auf „wichtigere Dinge“ konzentriert habt und da waren sicherlich einige Stärken dabei. Toll! Und, da wir ein Leben lang lernen, coachen und trainieren wir mittlerweile Lehrende und Lernende von 5-99 Jahre 🙂 . Liebe Grüße Alexandra
Liebe Alexandra, danke für diesen tollen Artikel. Ich habe häufiger Kinder mir angeblicher LRS und finde es ganz schrecklich, dass jemand damit so stigmatisiert wird. Manchmal mag das für die Eltern ja erst einmal ok sein, weil sie dann angeblich wissen, warum das Kind Probleme hat. Aber wenn sie dann mit bekommen, was sie dann alles machen sollen, finden sie das nicht mehr so „witzig“. Ich bin immer der Meinung, wenn ein Kind Probleme hat, egal in welchem Fach oder überhaupt schulisch, gibt es ein „Problem“ in der Familie. Und suche ich danach, finde ich es auch. Vieles darf sich dann lösen. Schade, dass solche Artikel nicht noch bekannter werden. Ich werde ihn jedenfalls auf meiner Seite posten.
Liebe Grüße Eleonore
Liebe Eleonore,
vielen lieben Dank für Deinen Kommentar und Dein Feedback. Das freut mich sehr. Ja, wir sagen auch, wir finden den „Knopf“, der für das „Thema“ verantwortlich ist und dann ist die positive Veränderung einfach. Vielen lieben Dank, dass Du den Beitrag auf Deiner Seite postest.
Liebe und sonnige Grüße
Alexandra
Schade das es euch noch nicht zu meiner Zeit gab. Ich habe Stunden damit verbracht Lexika zu lesen und Wörter einfach stupide auswendig zu lernen.
Bei mir bezog es sich aber nur auf die Rechtschreibung.
Vielen lieben Dank, Britta, für Deinen Kommentar 🙂 …. Herzliche Grüße Alexandra Aldinger
Interessante Sache. Hatte dieses Semester an der Uni Greifswald gerade ein Seminar / VL u.a. zur LRS und bin gespannt was sie zu erzählen haben!
Stimmt, es ist eine sehr interessante Sache. Wir beschäftigen uns seit 6 Jahren intensiv damit und sind gespannt auf Ihr Feedback.
Herzliche Grüße
Alexandra Aldinger