Von der Absurdität Kinder mit Hunden zu vergleichen und der Sendung „Train your baby like a dog“!
In der Sendung, „Train your baby like a dog“ geht es darum, dass Kinder, jenes Verhalten an den Tag legen, welches die Eltern von Ihnen erwarten.
Etwa alleine einzuschlafen, sich die Zähne zu putzen etc.
Die Eltern werden dabei von einer Hundetrainerin unterstützt, die ihre Erkenntnisse in der Hundedressur nun auf die Kinder anwendet und suggeriert, dass damit Erfolg erzielt werden kann.
Die Hundetrainerin wendet dabei die bereits bei Hunden funktionierende positive Konditionierung an.
Was also bei Hunden klappt, gelingt auch bei Kindern.
Abscheu mit diesem Vergleich und vor der Sendung
Ich gestehe, dass ich das Format mit Abscheu und Ekel verfolgt habe.
Es wird absolut die Würde der Kinder mit Füßen getreten. Denn diese scheinen keine wertvollen Menschen zu sein und keinen eigenen Willen zu haben.
Die Einzigartigkeit und das Würdevolle in jedem einzelnen Menschen wird einfach übergangen und nur auf das kindliche Verhalten geachtet.
Das Warum und das Verhältnis der Eltern zu ihren Kindern wird nicht beleuchtet.
Es wird also das „Ziel“ der Eltern 1 :1 übernommen und auf die Nöte und Wünsche der Kinder komplett nicht eingegangen.
Stattdessen wird als „Expertin“ eine Hundetrainerin engagiert und diese zeigt mit ihren Abrichtungsmaßnahmen, die ja schon bei Hunden erfolgreich waren, dass unsere Kinder im Grunde mit Tieren zu vergleichen sind.
Individuelle Freiheit für die Kinder zur Persönlichkeitsbildung
Damit Kinder sich frei entfalten können, brauchen sie Freiräume.
Dabei ist es wichtig, dass sie Wahlmöglichkeiten erhalten um ihren persönlichen Weg mitzugestalten.
Dabei ist es sehr hilfreich wenn sie bemerken, dass sie etwas bewirken können, wenn sie sich individuell entscheiden.
Elterliches Zutrauen in die Fähigkeiten der Kinder beflügelt diese und macht weitere Entwicklungsschritte möglich.
Also ist es, im Gegensatz zu der Sendung suggerierten Annahme, wichtig den Kindern einen Freiraum zu geben, indem sie sich ganz individuell entwickeln können.
Dies geschieht unter anderem, wenn die Kinder eine verhaltensunabhängige, kompromisslose Liebe erfahren, die nicht an Tätigkeiten gekoppelt ist.
Kinder wollen sich als eigenständige Wesen erfahren und selbst über ihr Leben bestimmen.
An diesem Punkt gilt es dies liebevoll aufzuspüren und eventuelle Grenzen aufzuzeigen.
Mein Appell:
Ich wünsche mir, dass die Familien untereinander eine konstruktives, individuelles und ein Freiraum gewährendes Miteinander leben.
Das ein jeder sich geborgen, geliebt, stark und verbunden fühlt um ein glückliches Leben führen zu können.
Dazu benötigt es willensstarke Familienmitglieder, die auch aufgrund ihrer stabilen Beziehung zueinander, individuell auftreten können.
Die Sendung „Train your baby like a dog“bietet dazu den absolut falschen Ansatz.
Also: Nina, ich habe dich lieb und gewähre dir den Freiraum den du benötigst, um dein Tempo und dein Potenzial zu leben, um glücklich zu sein!
In diesem Sinne wünsche Ich
eine schöne Zeit
Herzlichst
Ihr
Michael Müller
Lerncoach, Gedächtnistrainer und Autor