Sicherlich. Plakativ ist dieser Satz . Doch hören wir mal in uns hinein.
Wer hat diesen Satz oft gesagt? Ja genau. Es war der Vater!
Nun sind einige von uns selbst Eltern geworden und sie erinnern sich „zwangsweise“ an die eigene Kindheit und die damit haften gebliebenen Erinnerungen.
Dabei wird die rationale Erkenntnis darüber, von starken Emotionen blockiert.
Alte, bekannte Verhaltensmuster werden dann wieder abgespult.
Also, in vermeintlichen „Stresssituationen“ erinnern wir uns dann daran wie wir selbst eine ähnliche Situation erlebt haben und reagieren dann zumeist wenig reflektiert.
Erinnern wir uns zum Beispiel daran, dass unsere Mutter immer lauthals mit uns geschimpft hat, wenn wir zu spät zu einem Termin erschienen, neigen wir dazu die Situation zu wiederholen und auch so auf unsere Kindern gegenüber zu reagieren.
Das Gehirn als ungeschriebenes Blatt Papier
Wir kommen mit einem Gehirn auf die Welt, welches einem ungeschriebenen Blatt Papier ähnelt.
Denn alles was wir heute wissen und können, lernen wir durch Erfahrungen.
So lernten wir krabbeln, laufen und sprechen, unseren Namen und wie unsere Eltern funktionierten.
Wir erfuhren, wie und wann die Umwelt auf uns reagiert und wie sie funktioniert.
Daraus haben wir unser Selbst- und Weltbild entwickelt.
All das ist in unserem Gehirn abgespeichert und zwar mit der dabei empfundenen Emotion und einem daraus resultierenden Gedanken – und Verhaltensmuster.
Dabei ist unser Leben beziehungsweise unser Erleben immer gefärbt von der Vergangenheit.
Neue Erfahrungen rufen dabei häufig Gefühle und Reaktionen in uns hervor, die uns unangenehm und der Situation nicht angemessen sind.
Es entstehen Konflikte, wir fühlen uns enttäuscht, ängstlich, schuldig, missachtet, etc.
Oder wir kommen im Leben nicht weiter und stehen uns sozusagen selber im Weg oder leben unter unseren Möglichkeiten, weil tief sitzende Ängste, emotionale Widerstände oder unzeitgemäße, übernommene Glaubenssätze uns blockieren.
Diese sind uns oft gar nicht bewusst, vergraben im Unterbewusstsein.
Unser Leben ist somit ein Spiegel unserer Wahrnehmung.
Was immer uns begegnet, entspricht unseren meist unbewussten Überzeugungen und Gefühlen und selten der äusseren Realität.
Denn wenn wir unsere Welt wahrnehmen, ist diese Wahrnehmung immer eingebunden von uns selbst also unseren Gefühlen und von dem, was wir über das Wahrgenommene denken.
Das bedeutet, wir sehen die Welt immer gefärbt.
Vertrauen in unsere Kinder
Vor diesem Hintergrund ist es also wichtig, dass wir unseren Kindern vertrauen.
Vertrauen, dass sie einen eigenen, stimmigen Weg finden, der es ihnen ermöglicht, einen eigenes selbstbestimmtes Leben zu führen.
Das setzt voraus, dass die Erwachsenen die Interessen, Fähigkeiten und Persönlichkeiten der Kinder respektieren, auch wenn sie von den eigenen Idealen und Plänen abweichen.
Fazit:
Jedes Kind möchte und sollte so sein dürfen, wie es ist.
Denn wenn ein Kind zum Objekt elterlicher Erwartungen, Wünsche, Ziele, Vorstellungen oder Maßnahmen gemacht wird, dann zerreißt das Band des Vertrauens und der Verbundenheit zu den Eltern.
Zusätzlich kommt es es im Familienalltag öfter dazu, dass die Eltern die Maßnahmen in der Erziehung anwenden, die sie von ihren eigenen Eltern erfahren haben.
Und das ist nicht immer die beste Option. Denn schnell gibt das eine Wort das andere und schon ist eine Situation entstanden, die so gar nicht gewollt war.
Besser ist es häufig, nicht direkt auf das Kind zu reagieren, sondern erst einmal durchzuatmen um dann entspannter zu antworten.
Dabei sollten sich alle Eltern ihrer Vorbildfunktion bewusst sein.
Das Kind lernt nämlich dadurch, indem es sie beobachtet und ihre Werte übernimmt.
Ein Ausspruch wie, „solange du die Füße unter meinen Tisch stellst, machst du was ich sage!“, ist sicherlich nicht förderlich im Verhältnis zu den Kindern.
Eine schöne Zeit
wünscht
Michael Müller
Lerncoach, Gedächtnistrainer und Autor
Lerncoach – und Azubi-Coach-Ausbilder