Visualisierungs-Training – Erstellung des inneren Wörterbuchs!
Wie ging es Dir mit dem Visualisierungs-Training? Wurde es immer leichter? Bestimmt ist es so, denn regelmäßiges Training – auch von kleinen Einheiten – wird immer belohnt.
Heute geht es um die Visualisierung von Wörtern – das heißt, wir legen jetzt DEIN INNERES WÖRTERBUCH an :-).
Nachdem Du mit dem Visualisierungs-Training schon drei Tage beschäftigt bist, sind diese Trainings ganz bestimmt sehr einfach für Dich und der Erfolg wird auch schon heute sichtbar werden.
Und denk, genau wie beim letzten Mal, daran:
- Du hast alle Zeit der Welt.
- Mach jede Übung immer so lange, wie sie Dir Spaß macht.
- Erleb Deine Erfolge.
- Es ist ein Training. Durch die tägliche Konsequenz, gerne auch in kleine Schritten, wird der Erfolg schnell erreicht sein.
1. Wörter visualisieren und im inneren Wörterbuch abspeichern:
- Nimm Dir verschiedene Wörter vor, von denen Du weißt, dass Du beim Schreiben regelmäßig stockst und die Schreibweise überlegst. Bei Kindern in der Grundschule ist es sehr häufig so, dass es die sogenannten Lernwörter gibt. Diese eignen sich auch hervorragend für diese Übung.
- Jetzt schreibst Du ein Wort von Deiner Auswahl auf ein Din A4 – Blatt – am besten so, dass das Blatt ausgefüllt ist und möglichst jeden Buchstaben in unterschiedlichen Farben. Wichtig ist, dass Du das Wort richtig schreibst. Die Farben dürfen sich gerne wiederholen und nein, es ist nicht so, dass zum Beispiel das „e“ immer blau geschrieben wird oder ähnliches. Einfach willkürlich bunt und abwechselnd – der Hintergrund dafür ist, dass wir die Wörter dann in der nächsten Übung wieder verwenden können. Also mehrere Fliegen auf einen Streich 🙂
- Schau Dir bitte jetzt das Wort genau an. Was findest Du besonders oder, besser gesagt, was ist für Dich schwierig, was solltest Du besonders markieren?
- Diesen Buchstaben oder Buchstabenkombination markierst Du – zum Beispiel durch Umrandung in Form von einem einfachen Rahmen, Blumenrahmen, Luftballonrahmen, Elektrokabelrahmen oder wie Du möchtest. Da sind Deiner Phantasie keine Grenzen gesetzt.
- Jetzt überlegst Du Dir eine kleine Geschichte zu diese Besonderheit. Das ist leichter an zwei Beispielen, die aus unseren Trainings von Kindern stammen, erklärt. Gerne nehmen wir hier tatsächlich keine „Computer-Animation“, damit jede und jeder sieht, dass dieses Training ganz einfach mit weißen Blättern und bunten Stiften perfekt funktioniert.
Beim Wort „Rhythmus“ wurden die Buchstaben „h“ und „y“ als besondere Stellen identifiziert.
Für das „y“ wurde die Assoziation „YouTube“ gefunden und für die zwei „h“ zwei Smileys oder zwei Gesichter, die sich an-/auslachen. Aufgrund dieser Assoziationen entsteht die Beschäftigung mit dem Wort.
Bei dem Wort „nämlich“ wurde das „ä“ als besondere Stelle markiert. Und zwar wurde aus dem „ä“ ein Smiley-Gesicht gezeichnet. Die Pünktchen sind die Augen, das „a“ die Nase und der Mund ist der Bogen darunter.
6. Jetzt hängst Du diese Wortbilder einfach auf. Am besten an einer Stelle, die Du häufiger siehst. Warum? So aktivieren wir das „unbewusste Lernen“. Erinnerst Du Dich an die Fragen nach den Farben und Formen der Logos von ALDI, Lidl, Netto & Co.? Genau diese Technik, die Du bei diesen Logos angewendet hast, nutzen wir für dieses Training :-).
2. Visualisierungs-Übung für das innere Wörterbuch:
- Schau Dir Deine geschrieben Wörter von der ersten Übung genau an. Fokussiere Dich jetzt auf ein Wort.
- Dreh Dich weg, so, dass Du das Wort nicht mehr siehst und buchstabiere es. Das heißt, Du sagst von vorne einen Buchstaben nach dem anderen.
- Wichtig: denk immer an das von Dir geschriebene Wort inklusive Bildern – also, an Dein Wortbild.
- Funktioniert das schon richtig gut? Dann geh einen Schritt weiter und sag nacheinander die Buchstaben von hinten. Bei „nämlich“ bedeutet das: h – c – i – l – m – ä – n
- Natürlich alles, ohne auf das Blatt zu schauen 😉
TIPP: Dir fällt das Erinnern am leichtesten, wenn Du mit den Augen nach oben schaust.
3. Imaginäre Tafel:
- Schreib ein Wort auf eine imaginäre Tafel – oh, was heißt denn das jetzt ;-)? => Du stellst Dir vor, dass direkt vor Dir eine riesig große Tafel steht – überleg Dir eine Farbe, wie die Tafel aussehen soll und mit welcher Farbkreide Du darauf schreibst. Eine zweite Möglichkeit ist, Du stellst Dir vor, Du schreibst – in Gedanken – auf eine Wand in dem Zimmer in dem Du Dich gerade befindest.
- Am Beispiel Rhythmus würdest Du mit riesengroße Buchstaben R – h – y – t – h – m – u – s in Gedanken auf die Wand schreiben.
- Jetzt ist in Gedanken noch viel mehr möglich, als auf dem Papier in der 2. Übung. Du kannst jetzt zum Beispiel die zwei „h“ in ein Scheinwerferlicht stellen. Und das „y“ könnte zum Beispiel der Aufrufknopf für „YouTube“ sein.
- Gerne kannst Du jetzt mal die Buchstabier-Übung von der 2. Übung ausprobieren, dass heißt, lies jeden einzelnen Buchstaben von der imaginären Tafel/Wand ab – von vorne und von hinten
- Und schreib jetzt mal das Wort auf ein Blatt – toll, wie das funktioniert, oder?
4. Buchstabensalat:
Die folgenden Wörter sind geschüttelt worden – finde heraus, was dahinter steckt:
Cpotemur
Eforlg
Krzee
Seßtra
Kefafe
Hnday
Lokoschade
Flinktrasche
Lencha
Matnog
Du merkst sicherlich, dass Dir diese Übung bei manchen Wörtern leichter fällt als bei anderen. Das ist super, denn wenn es Dir zum Teil leicht fällt, sind schon Wörter dabei, die Du visualisiert.
Gefällt Dir diese Übung, dann schreib uns an – info@genialico.de – dann senden wir Dir gerne noch weitere Begriffe.
Es ist natürlich auch möglich, dass Du selbst diesen Buchstabensalat erstellst und jemand anderen das Rätsel lösen lässt. Das ist die gleiche Übung und trainiert auch Deine Visualisierung.
5. Fehlersuche:
Lass Dir Texte mit Fehlern geben und Du korrigierst. Hier ein Beispiel – findest Du die Fehler? Es sind insgesamt 19 ;-):
Ihn einem färnen Land gab es einst einen Temmpel mit tausend Spigeln. Eines Tages stand an desen Stufen ein Huhnd. Dieser war beim Ersteigen der Treppen voller Neugir, was ihn wohl im Tempel erwarten würde. Nach dem Betrehten des Tempels blickte er sogleich in tausend Spiegel und somit in die Gesichter Tauhsender von Huhnden. Er bekam Angßt und gab schließlich ein wütendes Knuren von sich. Im Gegenzug wurde er von tausend zorrnigen Hunden angestarrt. Wihnselnd verlies er den Tempel und dachte sich: „Die Welt ist voller böhser Hunde.“
Am gleichen Nachmittag kam ein anderer Hund an dem Tempel vorbei und schlenderte ebenso hinein. Beim Anblick der tausend Hunde freute sich der Hund und brachte dies durch Wehdeln seines Schwanzes zum Ausdruck. Tausend Hunde freuten sich mit ihm und wehdelten genauso übersprudellnd vor Entzücken mit dem Schwanz. Dieser Hund nahm etwas Wunderbares für sich mit. Denn er dachte sich: „Die Welt ist voller freundlicher Huhnde.“
TIPP:
Wenn Du Dir nicht sicher bist, dann „google“ einfach, wie das Wort richtig geschrieben wird. Schalte die Rechtschreibprüfung für diesen Text aus. Und wenn Du nicht „googlen“ möchtest, dann frage jemanden, wie das Wort geschrieben wird. Auch im Duden nachschauen ist natürlich möglich, wenn Du das möchtest.
6. Wetten-dass-Diktat:
- Anbei findest Du ein Blatt mit verschiedenen Wörtern. Das druckst Du bitte aus und legst es in ein anderes Zimmer, als dem, in dem Du Dich gerade befindest.
- Dann hörst Du Dir diese Wörter von uns an – immer nur eins – und schreibst es auf ein Blatt.Deine Wetten-dass-Wörter
- Jetzt darfst Du in den Raum mit dem „Blatt mit den verschiedenen Wörtern“ gehen.
- Wichtig: Dein Blatt, auf das Du geschrieben hast, bleibt am Platz liegen.
- Du gehst in den anderen Raum suchst das aktuelle Wort und merkst Dir, wie es geschrieben wird. Deine Technik, die Du verwendest ist: Du machst mit den Augen ein Foto – das bedeutet, Du speicherst das Wortbild!
- Geh zurück zu Deinem Blatt und vergleiche. Ist ein Fehler darin, dann schreibe das Wort bitte NEU. Gerne darfst Du so oft, wie Du möchtest, in den anderen Raum mit dem „Lösungsblatt“ gehen.
- Wenn Du Dir sicher bist, dass es stimmt, machst Du das gleiche Spiel mit dem nächsten Wort.
- Am Schluss darfst Du jetzt darauf wetten, dass Du alle Wörter richtig hast. Wenn ja, dann BELOHN DICH!
TIPP:
Das Spiel kannst Du auch selbst immer wieder erstellen und dann durchführen.
7. Prüfe Dein inneres Wörterbuch:
Ohne auf Deinen „aufgehangenen Wortbilder“ zu schauen, erinnerst Du Dich jetzt daran. Nimm Dir ein Blatt und schreib die Wörter einfach auf. Denk an Dein Bild, auch daran, was Du darauf gemalt hast. Nein, Du musst das markierte jetzt nicht nochmal malen. Es reicht die Erinnerung daran und nach oben schauen zum einfachen Erinnern! Na, wie schön sind die Erfolge?
Mach bitte die 1. Übung ganz konsequent und, ja klar, Dein Wortschatz umfasst schon wesentlich mehr Wörter beziehungsweise ganz viele. Trotzdem reicht es aus, wenn Du nur einige Wörter, wie in der ersten Übung beschrieben, visualisierst. Wir sind alle „Gewohnheitstiere“ und wir alle schalten unbewusst auf Strategien um, wenn sie erfolgreich funktionieren. Unter Stress kann es sein, dass Du ganz automatisch die alte, bisherige Strategie verwendest. Das heißt, dass Du wieder versuchst nach dem Hören zu schreiben. Das ist völlig normal und okay. Du darfst Geduld mit Dir haben und es ist ein Training. Bleib einfach ganz entspannt weiter dran – das ist der Schlüssel zum Erfolg.
Viele herzliche Grüße
Deine
Alexandra Aldinger und Michael Müller