Ernährung und Lernen
Entgegen der uns von der Werbung suggerierten Meinung reicht es nicht, sich zum Beispiel kurz vor der Prüfung ein Stück Traubenzucker oder ein Glas Limonade zuzuführen. Das Gehirn benötigt zwar sehr viel Zucker, doch das Stück Traubenzucker läßt den Blutzuckerspiegel plötzlich steigen, jedoch hält die Wirkung nur sehr kurz an und nach kurzer Zeit fällt er wieder, Heißhungerattacken und Müdigkeit folgen. Dadurch wird die Konzentrations- und Lernfähigkeit nicht nachhaltig gesteigert, sondern im Gegenteil eher gestört. Richtig gut eignen sich langkettige Kohlenhydrate, die in Vollkornprodukten stecken. Diese werden nämlich langsam in Zucker umgewandelt und versorgen das Gehirn nachhaltig mit Energie.
Die beste Nahrung fürs Gehirn
a.) Viel Trinken
Eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist besonders für den guten Informationsfluss zwischen den Zellen besonders wichtig. Zwei bis drei Liter Wasser braucht der Mensch, im Durchschnitt am Tag, damit der Sauerstoff gut transportiert werden kann und die Versorgung des Gehirns gewährleistet ist. Dabei erleben wir alle, wie es ist, wenn wir zu wenig getrunken haben. Denn dann entstehen häufig „Ausgelaugtheit“ sowie Kopfschmerzen. Haben wir dagegen genügend getrunken, fühlen wir uns frisch und vital.
b) Gute Fette
Unser Gehirn benötigt neben viel Flüssigkeit auch ausreichend Fett.
Dabei sollten wir „gute“ von „schlechten“ Fetten unterscheiden. Während gesättigte Fettsäuren und insbesondere gehärtete Fette (Kartoffelchips, Margarine etc.) in größeren Mengen als Risikofaktoren gelten, sind ungesättigte lebensnotwendig und können von unserem Körper nicht selbst hergestellt werden.
So sorgen Omega-3-Fettsäuren für die Fließfähigkeit der Zellmembranen und ermöglichen den Austausch von Nerveninformationen und das Wiederum hilft beim Erinnern und Lernen. Die Omega-3-Fettsäuren befinden sich zum Beispiel in Nüssen,Trockenfrüchten und Seefisch, auch Lein- und Rapsöl sind zu empfehlen. Fett ist zudem wichtig um die Vitamine zu lösen und zu verarbeiten.
c) Viele Vitamine
Einige Vitamine, darunter zählen C, A und Beta-Carotin schützen das Gehirn vor zellschädigenden, freien Radikalen. Mit dem Wissen darum, ist es sehr gut, sich etwa Paprika-, Gurken- oder Karottenstäbchen mit einem leichten Dip als Zwischenmahlzeit zu gönnen. Auch Tomaten sind voller Vitamine.
Obst ist auch ein guter Vitaminlieferant, enthält jedoch sehr viel Zucker. Deshalb ist darauf zu achten, dass nicht zu viel davon konsumiert wird.
Fruchtsäfte sollten generell reduziert werden und durch ungesüsste Flüssigkeiten, wie etwa Tee, ersetzt werden.
Zusätzlich gilt es öfter Rohkost zu sich zu nehmen, damit der Vitamingehalt, der einzelnen Lebensmittel, nicht verloren geht.
d) Zucker in Maßen
Zwar benötigt das Gehirn am meisten Energie, in Form von Zucker(Glykose), doch man sollte bedenken, dass zu viel davon kontraproduktiv wirken kann. Kurzkettige Kohlenhydrate, zu finden in Zucker und Weißmehlprodukten, werden vom Körper schnell verarbeitet und lassen den Insulinspiegel kurzfristig ansteigen, ohne den Körper nachhaltig mit Energie zu versorgen. Ein Überangebot an Zucker lähmt das Gehirn regelrecht. Besser ist es, langkettige Kohlenhydrate, beispielsweise in Form von Vollkornprodukten, zu essen, da diese vom Körper langsamer aufgespalten und in Zucker umgewandelt werden. Sie versorgen das Gehirn fortlaufend mit Energie und helfen die Konzentration zu steigern. Süßigkeiten sind definitiv kein guter Energielieferant.
e) Wertvolle Aminosäuren
Diese finden wir zum Beispiel in Hülsenfrüchten. So sind etwa Linsen ein hervorragender Eiweißlieferant und beinhalten Ballaststoffe, die in uns ein Sättigungsgefühl hervor rufen.
Fazit:
Die Ernährung übt einen beachtlichen Einfluss auf das Fühlen, Denken und Verhalten der Menschen aus. Dabei ist es bekannt, dass bei Kindern, die mangelhaft ernährt sind, häufiger Verhaltens-, Konzentrations- und Lernstörungen auftreten.
Wichtig ist meiner Meinung nach, dass der Aspekt der vollwertigen, gesunden Ernährung wieder mehr in den Vordergrund tritt, bevor vorschnell mit einer „Diagnosekeule“
Kinder und Jugendliche bedacht werden.
Herzlichst
Ihr
Michael Müller
Lerncoach, Gedächtnistrainer und Autor
Lerncoach- und Azubi-Coach-Ausbilder